Elke Herrmann: Sie handeln kurzsichtig, wenn Sie im Bereich der Suchtberatungs- und Behandlungsstellen kürzen – Sie werden die Probleme an anderer Stelle lösen müssen

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Diese Kürzungen sind aus zwei Gründen unverständlich. Zum einen müssten alle diejenigen, die sich etwas mit dem Thema befassen, wissen, dass die Herausforderungen, denen sich die Suchtberatungsstellen gegenüber sehen, zunehmen und das trotz rückläufiger Bevölkerungszahl.
(…) An dieser Stelle reicht es einfach nicht, dass wir uns über solche Dinge erschrecken und aufregen, wie auch immer. Hier bringt nur Handeln etwas. Diesen Ansatz können wir in dem Entwurf des Haushaltsplanes nicht entdecken, weil dort die Mittel für die ambulante Suchtkrankenhilfe gekürzt worden sind.
Zum anderen haben wir hier im Hohen Haus vor reichlich zwei Jahren einen Antrag der Koalition zum Ausbau der Suchtkrankenhilfe beschlossen, der diesen unter anderem von mir jetzt gerade genannten Herausforderungen, Rechnung tragen sollte.
(…) Sie handeln einfach kurzsichtig, wenn Sie im Bereich der Suchtberatungs- und Behandlungsstellen kürzen. Wenn Sie dort nicht mehr Geld in die Hand nehmen, werden Sie die Probleme an anderer Stelle lösen müssen, sei es im Gesundheitswesen, bei chronischen Abhängigkeiten, bei den Sozialleistungen oder eben auch in Gefängnissen.
Vollständigen Wortlaut als PDF herunterladen: herrmann_2008-11-12_slt122_top13