Elke Herrmann: Wir benötigen weitsichtige Handlungskonzepte, die sich vor allem an einem ausrichten – an den Lebensrealitäten der Menschen

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Wenn Sie in Ihren Gemeinden oder Wahlkreisen unterwegs sind, werden Sie auf Einwohnerinnen und Einwohner treffen, die in ihren Gemeinden ohne Aufenthaltspapiere leben. Sie werden sie vermutlich nicht an ihrem äußeren Erscheinungsbild erkennen, denn Menschen ohne Aufenthaltspapiere leben äußerst angepasst. Sie wollen ja schließlich nicht auffallen. Menschen ohne Aufenthaltsstatus überqueren nicht die Straße bei roter Ampel, sie vermeiden Menschenansammlungen, sie schicken ihre Kinder nicht in die Schule und sie gehen selbst nicht zum Arzt.
Wir wollten mit unserer Großen Anfrage mehr über die Lebenssituation dieser Menschen erfahren. (…) Uns stellt sich die Frage, wie viele Menschen in Sachsen ohne Aufenthaltstitel leben und unter welchen Bedingungen? Werden diese Menschen ohne Krankenkassenkarte gesundheitlich versorgt? Gehen die Kinder in die Schule oder Kita? Wo arbeiten diese Menschen ohne Sozialversicherungskarte? Wo wohnen sie, ohne dass der Vermieter befürchtet, sich strafbar zu machen? (…)
Insgesamt wird deutlich, die Staatsregierung weiß von alledem nicht viel, schlimmer noch, sie will auch nicht mehr wissen. Wie gehen wir damit um?
Vollständigen Wortlaut als PDF herunterladen: herrmann_2008-10-16_slt120_top3