Johannes Lichdi: Gewaltiger Verlust von Lebensräumen, Rückgang und Artensterben in der Agrarlandschaft Sachsens dürfen nicht länger hingenommen werden!

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Diese Woche treffen sich die Regierungsvertreter in Bonn zur UN-Vertragsstaaten-Konferenz der Konvention über die biologische Vielfalt. Die Weltgemeinschaft berät unter deutschem Vorsitz Maßnahmen gegen die anhaltende Naturzerstörung und für eine gerechte Nutzerverteilung. Das sollten wir hier – auch wenn wir über Sachsen sprechen – nicht vergessen.
Ziel dieser Konferenz und der ihr zugrunde liegenden Konvention ist es, den rapiden Verlust der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 wenigstens zu bremsen. Das war ein Kerninhalt der CPD, der Convention on Biological Diversity, die im Jahr 1992 in Rio verabschiedet wurde. Meine Damen und Herren, ich lasse es Ihnen nicht einfach so durchgehen, wenn Sie hier sagen, es sei völlig irrelevant und völlig unmöglich, innerhalb der nächsten zwei Jahre das Artensterben aufzuhalten. Sie können sicher sein, dass mir das durchaus bekannt ist; nur, was ich Ihnen nicht durchgehen lasse, ist, dass Sie – wie so oft bei Umweltzielen –, wenn Sie diese Umweltziele nicht erreicht haben, diese dann einfach mal unter den Tisch fallen lassen und so tun, als ob sie nie bestanden hätten. In den Diskussionen um das Artensterben wird das Problem häufig in ferne Länder verschoben. Die Tropischen Regenwälder werden oft genannt, auch zu Recht. Wir dürfen aber nicht vergessen: Der Verlust an biologischer Vielfalt ist auch ein sehr ernstes deutsches Problem.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Woche verkündete, künftig 500 Millionen Euro für den internationalen Artenschutz bereitzustellen. Aber wir vermissen hier in Deutschland die Ansätze, entschlossen gegen das Artensterben und den Verlust von geeigneten Lebensräumen vorzugehen. Ich möchte auf einen Bereich unserer Kulturlandschaft eingehen, in dem das Artensterben, das Aussterben von Individuen, mittlerweile beängstigende Züge angenommen hat: die intensiv genutzte Agrarlandschaft. (…)
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