Karl-Heinz Gerstenberg: Die Diskussion über die Zukunft der Städte und Gemeinden ist überfällig und alternativlos

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) wer über „Schwerpunkte zukünftiger Städtebauförderung“ spricht, sollte zunächst einmal erklären, welches Ziel er dabei verfolgt.
Das Leitbild von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist die 2007 von den EU-Bauministern  verabschiedete „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“. Wir folgen dem Ziel der Stadt der kurzen Wege, verdichteter Bebauung und einer Aufwertung der Stadtteile.
Ich will mich in der Kürze der Zeit hier beispielhaft auf drei Punkte konzentrieren
– die Weiterführung und Qualifizierung des Stadtumbaus
– die energetische Gebäudesanierung und
– die Denkmalpflege
(…) Sächsische Förderpolitik sollte zukünftig vermehrt auf strategische und kreative Projekte, auf Offenheit und Experimentierfreude setzen. Mieterinitiativen und Bauherrengemeinschaften, die bestehende Wohnungen erwerben und aufwerten bzw. in innenstädtischen Lagen neu bauen wollen, wollen wir fördern. Dabei gewinnt das zielgerichtete Instrument von Landesbürgschaften für den Erwerb von Wohnungseigentum an Bedeutung. Insbesondere bei jungen Familien und bei Haushalten mit unterdurchschnittlichen Einkommen ist dies eine effiziente Hilfe.
(…) Was wir völlig vermissen, sind verstärkte Anstrengungen des Freistaates im Bereich der energetischen Gebäudesanierung. Das größte Potenzial zur Reduktion der CO2-Emissionen steckt bekanntermaßen im Gebäudebereich.
(…) Nachhaltige Lösungen für die demographischen und ökologischen Probleme in der Stadtentwicklung erfordern nicht nur eine gewaltige soziale wie kulturelle Anstrengung mit ungewissem Ausgang, sondern auch Stehvermögen. Dieser Prozess muss ein lernender Prozess sein. Die öffentliche Diskussion über die Zukunft unserer sächsischen Städte und Gemeinden ist überfällig und alternativlos. Sie muss über den heutigen Tag weitergeführt werden.(…)
Vollständigen Wortlaut als PDF herunterladen: gerstenberg_2008-11-12_slt122_top1