Michael Weichert: Einsatz von Gentechnik widerspricht Ziel einer zukunftsfähigen, umweltgerechten und sozial nachhaltigen Landwirtschaft in Sachsen

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Mit der Größe und der Anzahl der Anbauflächen wächst der Unmut der Verbraucher. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Greenpeace sind über 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel. Die ablehnende Haltung resultiert nicht, wie oft fälschlich behauptet wird, aus einer allgemeinen Technikfeindlichkeit, diffusen Ängsten oder aus mangelndem Wissen über die Gentechnik. Vielmehr ist nach mehreren Lebensmittelskandalen der vergangenen Jahre das Risikobewusstsein in der Gesellschaft geschärft worden. Negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit können nicht widerlegt werden. Vermehrt auftretende Allergien durch neue Fremdproteine und Resistenzen gegen Antibiotika sind auch Folge der Verarbeitung genetisch veränderter Pflanzen in Lebensmitteln. Dies hat sich bis zu den Herstellern im Freistaat herumgesprochen. Viele Wirtschaftsteilnehmer befürchten finanzielle Einbußen, wenn gentechnisch verändertes Material in ihre Produkte gelangen sollte. Namhafte Vertreter, wie die Dr. Quendt Backwaren GmbH, die Teigwaren Riesa GmbH oder die Wurzener Nahrungsmittel GmbH halten an der gentechnikfreien Lebensmittelproduktion fest.
Vor diesem Hintergrund ist die Verdopplung der sächsischen Anbauflächen für transgene Pflanzen von 560 ha im Jahr 2007 auf angemeldete 1.040 ha in diesem Jahr ein falsches Signal. Sachsen liegt damit an zweiter Stelle im Vergleich aller Bundesländer.
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