Datum: 25. August 2006

PM 2006-289: Hübsch sanierte Jugendhäuser ohne qualifiziertes Personal?

Herrmann: „Kürzungspläne im Sozialministerium sind Irrsinn“
Die Details zu den Kürzungen der Jugendhilfe aus dem Sozialministerium, stoßen bei der GRÜNEN-Fraktion auf Unverständnis (SZ/ DNN 25.08.2006). „Wenn es nach diesen Plänen geht, haben wir in Zukunft hübsch sanierte Jugendhäuser ohne pädagogisch qualifiziertes Personal. Im besten Fall kümmern sich Ehrenamtliche um die Jugendlichen, allerdings mit unzureichender Qualifikation, weil kein Geld für Weiterbildung vorhanden ist“, erklärt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion.
Als Irrsinn bezeichnet sie die gleichzeitig um 2 Millionen Euro erhöhten Gelder für die Infrastruktur. „Das geht doch völlig am Bedarf vorbei. Gebraucht werden auch kleine dezentrale Einrichtungen, die der Mobilität von Jugendlichen entgegenkommen.“
Laut Haushaltsentwurf sollen bei den überörtlichen Jugendverbänden rund 3,2 Millionen Euro gestrichen werden, darunter allein 400.000 Euro an Personalkosten, was auch jene freien Träger betrifft, die in dem Bereich Weiterentwicklung der Jugendarbeit tätig sind. Auch bei Maßnahmen und Angeboten wird massiv der Rotstift angesetzt.
Die Kürzungspläne mit dem demografischen Wandel zu begründen, erscheint der Sozialpolitikerin an den Haaren herbeigezogen: „Wenn man einen sinnvollen Rückschluss aus dem demografischen Wandel zieht, dann den, dass wir weniger Jugendhäuser sondern mehr flexible Angebote brauchen.“
„Die GRÜNE-Landtagsfraktion wird die geplanten Einschnitte nicht mittragen“, erklärt Elke Herrmann. „Angesichts ebenfalls anstehender Kürzungen im Bereich Behinderten- und Seniorenhilfe, muss sich Frau Orosz massive Nachfragen zu ihrer Schwerpunktsetzung gefallen lassen.“