Datum: 06. September 2006

PM 2006-309: Experten fordern reguläres Hochschulstudium für Erzieherinnen und Erzieher

GRÜNE wollen Landesprogramm für Erzieherinnenbildung im Haushalt 2007/2008
Die GRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag sieht sich durch die heutige Anhörung des Sozialausschusses im Sächsischen Landtag in der Forderung nach einem regulären Hochschulstudium für Erzieher bestätigt.
Die in der Anhörung vertretenen Sachverständigen forderten einhellig konsequentere Schritte zur Hochschulbildung im Kita-Bereich und bescheinigten der Staatsregierung Defizite bei der Umsetzung.
Nach Auffassung von Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion,  liegt der Ball nun bei der Staatsregierung. „Die Staatsregierung muss ein Konzept zur Akademisierung von Erzieherinnen vorlegen. Lassen Sie Ihren Lippenbekenntnissen endlich Taten folgen, Frau Orosz.“ Entscheidende Voraussetzung sei die ausreichende finanzielle Unterstützung der Hochschulen beim Aufbau neuer Studiengänge. „Die notwendigen Ressourcen können durch ein entsprechendes Landesprogramm für Erzieherinnenbildung im kommenden Haushalt geschaffen werden. „Wenn nichts passiert, steht sogar der bisher einzige Aufbaustudiengang an der Evangelisch Hochschule für Soziale Arbeit in Frage.“
„Die Anhörung hat gezeigt, dass es sich bei der grünen Forderung nach einer Hochschulausbildung um die einhellige Auffassung der Fachwelt handelt“, so Elke Herrmann. „Von bundesweit renommierten Bildungsexperten, wie Prof. Fthenakis (München) bis hin zu den Gewerkschaften wird unser Anliegen einer Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern an Hochschulen unterstützt.“ Die Sachverständigen verwiesen auf Studien, nach denen eine Akademisierung der Erzieherbildung nur mit geringen Mehrkosten realisierbar sei.
Notwendig sei nun eine konsequente Strategie zum Umstieg von Fachschul- auf Hochschulausbildung. Dazu gehöre vor allem eine enge Verzahnung von Fach- und Hochschulausbildung und der konsequente Aufbau von qualifiziertem, wissenschaftlichen Personal.
Antrag „Hochschulische Aus- und Fortbildung von Erzieherinnen und Erziehern“ (Drs. 4/4781)