Datum: 02. Juli 2007

PM 2007-248: Selbstständige Migranten sind für die Staatsregierung kein Thema

Mehrsprachige Beratungsangebote und Informationen wären erster Schritt
Zum gestrigen Einbürgerungsfest im Sächsischen Landtag mahnt Elke Herrmann, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, einen anderen Blick auf Migranten an.
„Selbstständige Migranten sind für die Staatsregierung bisher kein Thema“, kritisiert sie. „Ich halte das für einen Fehler. Wir sollten den Zuwanderern bessere Chancen geben, aber auch ihr Potential für Sachsen besser nutzen.“
Kleine Anfragen der GRÜNEN-Fraktion zum Thema <Migranten>> haben ergeben, dass im Wirtschaftsministerium kaum
Kenntnisse über Gewerbetreibende mit Migrationshintergrund vorliegen. Vietnamesen und Türken bilden in Sachsen die größten Gruppen bei den Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund.
„Aus Gesprächen mit Betroffenen habe ich erfahren, dass die hohe Zahl der Unternehmensschließungen auch an fehlenden tragfähigen Wirtschaftskonzepten liegt“, so Herrmann. „Sprachbarrieren halten Migranten davon ab, Förderprogramme von staatlichen Stellen oder professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Hier muss die Staatsregierung gegensteuern.“
Die GRÜNE-Fraktion hatte Anfang Juni ein Fachgespräch zur Selbstständigkeit von Migranten veranstaltet. Zugewanderte sind in Sachsen aufgrund des schwierigen Arbeitsmarktzugangs deutlich häufiger selbständig als Menschen mit deutschem Pass.
Die kleinen Anfragen:
„Ethnische Ökonomie in Sachsen I“ (Drs. 4/8729)
„Ethnische Ökonomie in Sachsen II“ (Drs. 4/8730)
„Ethnische Ökonomie in Sachsen III“ (Drs. 4/8731)