Datum: 06. Oktober 2008

PM 2008-303: Zum Welttierschutztag – GRÜNE fordern Streichung der geplanten Förderung nicht artgerechter Tierhaltung

Förderung ist auch aus ökonomischer Sicht abzulehnen
Anlässlich des Welttierschutztages am 04. Oktober fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag die Streichung der geplanten Förderung nicht artgerechter Tierhaltung in Sachsen.
„Die Staatsregierung will die Umstellung von Käfighaltung auf Kleingruppenhaltung aus Haushaltsmitteln mit 40-50 Prozent des Investitionsvolumens unterstützen“, kritisiert Elke Herrmann, grüne Sprecherin für Tierschutz. „Bei der Kleingruppenhaltung werden die alten, kleinen Käfige lediglich durch größere ersetzt. Jeder Henne bleibt aber trotzdem nur etwas mehr als eine DIN A4 Seite Platz. Arttypische Verhaltensweisen wie ungestörte Eiablage, Picken, Scharren, Flügelschlagen und Sandbaden sind in Kleingruppenhaltung unmöglich.“
„Die im Haushaltsentwurf enthaltene Förderung ist nicht nur aus tierschutzrechtlicher, sondern auch aus ökonomischer Sicht abzulehnen“, so Herrmann. „Mehrere Lebensmittelunternehmen wie Aldi, Norma, Plus, EDEKA und tegut, haben erklärt, zukünftig keine Eier mehr in das Sortiment aufzunehmen, die in Kleingruppenhaltung produziert wurden.“
„Zudem ist beim Bundesverfassungsgericht eine Normenkontrolle des Landes Rheinland-Pfalz gegen die Kleingruppen-Käfige anhängig. Sollte das Gericht die Kleingruppenhaltung für gesetzeswidrig erklären, wäre die Förderung völlig verfehlt.“ Kleine Anfrage des MdL Michael Weichert zum Thema (Drs. 4/12572)