Datum: 10. Februar 2012

PM 2012-044: Diskriminierung: GRÜNE fordern flächendeckende Beratungsinfrastruktur für Betroffene

"Die weite Verbreitung von Alltagsrassismus in Sachsen wie rassistische Einlasskontrollen in Leipziger Clubs und Diskotheken, erschreckt mich zutiefst und zeigt, dass wir dringend handeln müssen. Das Engagement des Leipziger Antidiskriminierungsbüro ist beispielhaft und bedarf der Unterstützung", fordert Eva Jähnigen, innenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
"Wir brauchen im gesamten Freistaat leicht zugängliche Beratungsstellen für Betroffene von Diskriminierung. Die heute vom Leipziger Antidiskriminierungsbüro vorgestellte Strategie gegen rassistische Einlasskontrollen in Clubs und Diskotheken ist wegweisend und unterstützt nicht nur die Betroffenen, sondern hilft auch den Clubs, ihre ausgrenzende Praxis zu hinterfragen und zu beenden", so Jähnigen.
"Dabei ist Diskriminierung kein spezielles Leipziger Phänomen, ausgrenzende Praktiken, zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt oder beim Zugang zu Wohnraum sind im gesamten Freistaat zu beobachten. Gerade deshalb sind spezialisierte Anlaufstellen, die Benachteiligung sichtbar machen und zudem praxistaugliche Maßnahmen entwickeln, damit es gar nicht erst zu Diskriminierungen kommt, unverzichtbar", betont die Landtagsabgeordnete.
Jähnigen sieht den Freistaat in der Pflicht, den Aufbau solcher Beratungsstellen zu unterstützen und begreift diese Präventionsarbeit als einen elementaren Schritt in Richtung einer echten Staatsmodernisierung.

Hintergrund:
Auf eine Kleine Anfrage (Drs. 5/6131) der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag zur Antidiskriminierungsberatung in Sachsen antwortete die Staatsregierung, das es in Sachsen nur eine spezialisierte Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung gibt, die nicht vom Freistaat finanziell unterstützt wird. Mit ihrem Antrag (Drs. 5/8109) fordert die GRÜNE-Fraktion unter anderem die finanzielle Unterstützung von Beratungsstellen für Betroffene von Diskriminierung, sowie Maßnahmen zur Etablierung einer Kultur der Wertschätzung von Vielfalt, der Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung. » Kleine Anfrage "Beratung von Diskriminierung betroffener Menschen / Umsetzung des Antidiskriminierungsrechtes der EU und der Bundesrepublik Deutschland" (Drs. 5/6131) » Antrag "Für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft und eine diskriminierungsfreie Verwaltung in Sachsen" (Drs. 5/8109)