Datum: 22. Februar 2012

PM 2012-054: GRÜNE zur Forderung des Abbaus von Digitalkanälen bei ARD und ZDF

"Wieder einmal meldet sich Johannes Beermann mit abwegigen Forderungen gegenüber den öffentlich-rechtlichen Anstalten", reagiert Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, medienpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, auf die Aussagen des Staatskanzleichefs in einem Interview bei promedia, Digitalkanäle bei ARD und ZDF sollten abgebaut werden.

"Dass junge Zuschauer nur über die Hauptprogramme von ARD und ZDF erreicht werden sollen, geht vollkommen an der gesellschaftlichen Entwicklung vorbei", so Gerstenberg weiter. "Wer der Materie kundig ist, weiß, dass zusätzliche Spartenprogramme es den Anstalten ermöglichen, ihren Integrationsauftrag zu erfüllen, weil verschiedene Alters- und Nutzergruppen gezielter angesprochen werden können. Vielleicht will Herr Beermann den Anstalten aber auch erklären, wie eine auf jüngere Zielgruppen gerichtete Markenbildung über ein Hauptprogramm aussehen soll?"

"Es kommt nicht auf die Anzahl der digitalen Kanäle an, sondern darauf, wie die Anstalten diese programmplanerisch umsetzen. Die Digitalkanäle des ZDF haben ja durchaus neue Zielgruppen binden können, wohingegen die ARD-Spartenprogramme sicher noch verbessert werden können."

"Die Mahnung von Herr Beermann, das Internet hätte die Digitalkanäle überholt und man müsse lernen, passende Angebote für Zielgruppen zu schaffen, ist schlichtweg falsches Spiel, denn allgegenwärtig sind seine anhaltenden Bestrebungen, die Internetangebote der Öffentlich-Rechtlichen weiterhin einzuschränken. Was denn nun, Herr Beermann? Dürfen die Anstalten die aktuelle Medienentwicklung mitgestalten oder nicht? Mit diesem neuerlichen Affront soll offensichtlich den öffentlich-rechtlichen Anstalten jede zukunftsfähige Entwicklung verwehrt werden."