Datum: 01. Dezember 2014

Grüner Klimakongress – Zschocke: Aktiver Klimaschutz ist der Anfang nachhaltigen Wirtschaftens

(2014-282) Mit etwa 230 Besucherinnen und Besuchern startete heute (Samstag) in Dresden der 8. Sächsische Klimakongress der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. In seiner Eröffnungsrede betonte Volkmar Zschocke, Vorsitzender der Fraktion, welche Schlüsse er aus dem jüngsten Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPPC) zieht:
"Klimaschutz ist möglich. Klimaschutz ist machbar. Aktiver Klimaschutz ist nicht das Ende wirtschaftlicher Entwicklung, sondern der Anfang nachhaltigen Wirtschaftens!"
Der Bericht zeige auch, "dass die Lage ernst ist, aber die Antwort auf die Frage ‚Können wir die Erderwärmung noch begrenzen?‘ noch offen ist, aber immer noch mit JA beantwortet werden kann."
Deswegen mache ihm der Bericht des Weltklimarates bei aller Dramatik Hoffnung: "Wir haben realistische Handlungsoptionen, um zumindest den von Menschen gemachten Klimawandel zu begrenzen. Das ist kein unerreichbares Ziel. Und wirksamer Klimaschutz führt auch nicht zu wirtschaftlicher Stagnation. Im Gegenteil! Gerade in einem entwickelten Industrieland öffnet aktives Handeln im Klimaschutz wirtschaftliche Chancen. Wir GRÜNEN wollen, dass Sachsen bei dieser vielleicht größten Entwicklungsmöglichkeit des 21. Jahrhunderts ganz vorn mitspielt."
Zur Braunkohle-Politik in Sachsen betonte Zschocke:"Sachsen ist ein Zentrum der Braunkohlenwirtschaft. Der jüngste Koalitionsvertrag zeigt schwarz auf weiß, dass die CDU/SPD-Koalition den Freistaat überhaupt nicht auf das Ende des Kohlezeitalters vorbereiten. Im Gegenteil: Ganze Regionen sind untrennbar mit der Braunkohle verbunden, tausende Familien leben davon. Diese Industrie dominiert die Lausitz wie keine andere. Trotz eindeutiger Signale über das absehbare Ende dieser Industrie setzt die neue Koalition weiter auf dieses Auslaufmodell. Die Staatsregierung sucht neue Investoren für Vattenfalls Kohlekraftwerke und Kohlegruben und verkauft dies auch noch als Perspektive für die Lausitz. Doch eine wirtschaftliche Perspektive kann nur jenseits der Kohle entstehen."
"Nur wenn das alte fossile System geplant und schrittweise zu Ende geführt wird, kann ein neues System entstehen mit neuen Wertschöpfungspotenzialen, mit einer solidarischen Ökonomie mit Aufträgen für die ansässigen Handwerker, Mittelständler oder Dienstleister in der Region. Alles andere ist waghalsig, enorm riskant und setzt die Perspektive dieser sächsischen Region aufs Spiel!"
"Wir GRÜNEN haben im September lange und ernsthaft mit der CDU und dem alten und neuen Ministerpräsidenten Tillich über die enormen Risiken seiner Braunkohlestrategie verhandelt. Doch Tillich war zu einem Einstieg in den Ausstieg – etwa den Verzicht des Aufschlusses neuer Tagebaue – nicht bereit."
Etwa 230 Besucher diskutieren in sieben Foren über Klimaschutzinitiativen bei der Wärmeversorgung, in Verkehr und Logistik, beim Leben in der Stadt sowie über die Aussagekraft von Klimamodellen.