Datum: 02. April 2015

„Studieren und dann weg“ – Sachsen für angehende Lehrerinnen und Lehrer weiter unattraktiv

(2015-122) Zur heute vorgestellten ‚Zweiten Sächsischen Absolventenstudie‘ erklärt Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Nun hat es die Staatsregierung schwarz auf weiß: mit ihrer Sparpolitik nötigt sie erfolgreiche Lehramtsabsolventen geradezu, den Freistaat zu verlassen und anderswo ihr Glück zu suchen. Es reicht eben nicht, nur die Studienplätze für das Lehramt aufzustocken und neue Stellen zu schaffen. Man muss den jungen Menschen auch eine Perspektive bieten. Wenn von den Lehramtsabsolventen allerdings 49 Prozent, laut Studie, für die Erstanstellung den Freistaat verlassen, dann ist klar, dass es genau an dieser Perspektive fehlt."
"Der Freistaat hat sich auch in den letzten Tarifverhandlungen wieder einer gerechten Lehrerbezahlung verweigert und damit gezeigt, was ihm seine Lehrerinnen und Lehrer wert sind. Im Ergebnis werden in Sachsen die Lehrkräfte nicht nur je nach Schulform unterschiedlich bezahlt, die Gehälter können auch nicht mit denen anderer Bundesländer konkurrieren."
"Und wenn die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer von ihrem verbrieften Recht, gegen diese Zustände zu streiken, Gebrauch machen, werden sie von der Staatsregierung hierfür auch noch heftig kritisiert. Wer kann es angesichts dieser doppelbödigen Moral den Absolventinnen und Absolventen verdenken, wenn sie in andere Bundesländer abwandern, wo eine bessere Bezahlung oder gar die Verbeamtung wartet?"  
"Wir GRÜNEN treten für eine angemessene und gleiche Bezahlung der Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen ein. Bisher allerdings hat die CDU/SPD-Koalition diese Vorschläge abgelehnt. Die heute vorgestellte Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass es ein Umdenken braucht, wenn die Unterrichtsversorgung auch in Zukunft gesichert werden soll."
» Die Zweite Absolventenstudie finden Sie hier als PDF …