Datum: 10. August 2016

Ein neuer Investor bringt keine Sicherheit: Verzögerung bei Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte

(2016-225) Zur Verzögerung des Verkaufsabschlusses der Vattenfall-Braunkohlesparte an EPH erklärt Dr. Gerd Lippold, energiepolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Diese Nachricht kommt nicht überraschend. Spätestens mit der Beschwerde der Lausitz Mongolia Mining Generation AG (LMMG) über den Ausschluss aus dem Bieterverfahren im Januar 2016 war klar, dass Ärger droht. Schon das gut durchgerechnete und durchdachte Greenpeace-Angebot war zuvor pauschal abgebügelt worden."
"Nachdem sich seriöse Bieter mangels Geschäftsperspektive bereits verabschiedet haben, zeigt die Gemengelage ganz klar: Die Beschwörungen der Staatsregierung, ein neuer Investor bringe wieder Sicherheit in die Kohlereviere, sind illusorisch."
 
"Der Greenpeace-Vorschlag war das bisher einzig realistische Szenario. Denn ein Stiftungsmodell ist geeignet, das Tagebau- und Kraftwerksgeschäft geordnet und über einen längeren Zeitraum zu Ende zu führen und dabei auch die Finanzierung von Strukturwandel und Renaturierung sicher zu lösen. Sowohl der in der Greenpeace-Analyse definierte Barwert von ca. 500 Millionen Euro als auch das 1,8-Mrd.-Euro-Angebot von LMMG lagen offenbar über dem am Ende geschlossenen EPH-Deal."
"Pikant: Beim Geschäftsführer der LMMG, die nun den Verkaufsabschluss verzögert, handelt es sich um einen ehemaligen Manager der EPH-Tochter MIBRAG. Sein Sohn ist noch heute Geschäftsführer eines MIBRAG-Tochterunternehmens." » Statement of Interest von Greenpeace vom Oktober 2015