Datum: 09. November 2017

Aktion ‚Rote Linie gegen Kohle‘ in Pödelwitz – Lippold: Tagebauerweiterungen sind nicht mehr notwendig

(2017-258) Am Sonntag, den 12.11., 14.30 Uhr, rufen verschiedene Initiativen gemeinsam zur Aktion ‚Rote Linie gegen Kohle‘ in Pödelwitz, ein von der Braunkohle bedrohtes Dorf am Rand des Tagebaus ‚Vereinigtes Schleenhain‘ südlich von Leipzig, auf.
Gerd Lippold, energie- und klimapolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, wird sich an der Aktion beteiligen. Er erklärt dazu:

„Tagebauerweiterungen sind nicht mehr notwendig. Das völkerrechtsverbindliche Pariser Klimaabkommen und die nationalen Klimaschutzziele haben vielmehr die Verkleinerung bereits bestehender Abbaufelder zur unausweichlichen Konsequenz. Das Vorhaben der MIBRAG, das Abbaufeld Peres zu erweitern und Pödelwitz abzubaggern, war selbst vor Jahren nicht energiewirtschaftlich zu rechtfertigen. Jetzt ist es das umso weniger.“

„Ich fordere die MIBRAG auf: stoppen sie Ihr aussichtloses Vorhaben, Pödelwitz abzubaggern! Tun Sie jetzt alles, damit der Ort lebenswert bleibt! Nur so können Sie auch für das Unternehmen das finanzielle Desaster mindern, wenn nun Ihr Versuch scheitert, das 700jährige Dorf von der Erdoberfläche zu tilgen.“

„Die MIBRAG, die bereits große Teile des Dorfes aufgekauft hat, steht jetzt in der unmittelbaren Verantwortung für seine Sicherung und Erhaltung. Das gilt insbesondere für den historischen und weitgehend denkmalgeschützten Dorfkern mit der Pödelwitzer Kirche.“

„Die Staatsregierung fordere ich auf: es darf für den Tagebau ‚Vereinigtes Schleenhain‘ keine weitere Betriebsplangenehmigung ohne konkrete Auflagen zum Schutz von Pödelwitz geben. Zudem bedarf es endlich klarer Aussagen, dass ein von der MIBRAG vorbereiteter Rahmenbetriebsplan zur Abbaggerung des Dorfes keine Chance auf gerichtsfeste Genehmigungsfähigkeit mehr hat.“