Datum: 18. Dezember 2018

Entwurf der Wolfsverordnung atmet den Geist der Wolfsabschusskampagne der CDU

Günther: Umweltminister hat sich von naturschutzfachlicher Arbeit verabschiedet. Es geht ihm um eine unverantwortliche populistische Kampagne!

(2018-355) „Der heute von Umweltminister Thomas Schmidt vorgestellte Entwurf der Wolfsverordnung atmet den Geist der Wolfsabschusskampagne der CDU“, wirft Wolfram Günther, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, dem Umweltminister vor.

„Diese Wolfsverordnung ist Mumpitz. Etliche Passagen des Entwurfs sind völlig unbestimmt und schießen weit über das Ziel hinaus.“ So sollen Wölfe (Mehrzahl) abgeschossen werden können, wenn ein Wolf (Einzahl) in einem Gebiet mit landwirtschaftlicher Schaf- und Ziegenhaltung von erheblichem Umfang zweimal verbindlich festgelegte Schutzmaßnahmen überwinden und Schafe oder Ziegen tötet. Diese Regelung ist nicht mehr einzeltierbezogen und ermöglicht den Abschuss in Rudel hinein.

„Umweltminister Schmidt hat sich von der naturschutzfachlichen Arbeit verabschiedet. Ministerpräsident Kretschmer und seinem Minister geht es um eine unverantwortliche, populistische Kampagne!“, kritisiert der Fraktionschef.

„Wir GRÜNE wollen eine Wolfsverordnung, die sich fachlich korrekt am Verhalten der Einzeltiere orientiert und keinen Abschuss in die Rudel hinein. CDU und SPD sollten Lösungen für die Probleme der Weidetierhalter finden anstatt Märchen über den bösen Wolf zu erzählen. Es gibt bei uns keine vom Wolf ausgehende Gefahr für den Menschen. Leider haben die Fraktionen von CDU und SPD die von der GRÜNEN-Fraktion vorgeschlagene Weidetierprämie bei den Haushaltsberatungen im Dezember abgelehnt.“

Erfreut zeigt sich Günther allein über die Ankündigung des Ministers, dass der Freistaat zukünftig die Investitionen zum Schutz von Schafen, Ziegen und Gatterwild vor Wölfen zu 100 Prozent fördern wird.