Antje Hermenau: Herr Milbradt, Sie wecken keine Lust auf Zukunft
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Es sind neue Zeiten angebrochen. Die Bevölkerung hat das begriffen und handelt. Die Bundesregierung tut so, als ob sie es bemerkt. Die sächsische Staatsregierung hat es noch nicht einmal bemerkt.
Während Sie, Herr Milbradt und Herr Jurk, sich immer noch gegenseitig wie Plisch und Plum dafür auf die Schultern klopfen, dass die Investitionsquote sehr gut ist, ohne genau zu überlegen, was man in die Zukunft investieren muss, läuft uns die Zukunft auf den frisch gebauten Straßen, auf die Sie so stolz sind, auf Pumps und mit Laptop davon!
Während Sie, Herr Milbradt, einen katastrophisch anmutenden Durchhaltekongress nach dem anderen zur demografischen Entwicklung machen und resigniert ihre Verwunderung darüber ausleben, warum kluge Frauen Ihr Vorzeigeland nicht haben wollen, sondern eher mehr oder weniger betuchte Rentner aus der gesamten Republik, ändert sich der Alltag der Menschen täglich mehr – und zwar nicht nur aus demografischen Gründen.
Während Sie ja offensichtlich den Klimawandel verharmlosend immer noch für eine Fußnote zum Wetterbericht halten, müssen sich die sächsischen Forstwirte über ihre Baumbestände und die Bauern über ihre Fruchtfolgen nachdenken. Die Flussanrainer müssen sich auf häufigere und gewaltigere Hochwassersituationen einstellen und die Stadtplaner überlegen, wie sie den Menschen ermöglichen, an den vielen heißen Tagen schattige Plätze in diesen Asphaltbacköfen zu finden.
Ich will Ihnen deutlich sagen: Während ihre Kanzlerin in Heiligendamm um das 2-Grad-Ziel verhandelt, machen sie hier – um im Bild zu bleiben – den Bush. Aber ich komme auf Ihre Energiepolitik noch mal zu sprechen.
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hermenau_2007-06-07_slt81_top1.pdf