Dr. Karl-Heinz Gerstenberg: Erhalt und Ausbau von Studienplätzen müssen an Berufsakademien und Hochschulen gleichermaßen sichergestellt werden
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Zweifellos ist die personelle Ausstattung der Berufsakademie, insbesondere bei den hauptberuflichen Dozenten, nicht zufrieden stellend. Das ist ein Umstand, der aber leider nicht nur die Berufsakademie, sondern ebenso die überlasteten Hochschulen trifft. Auch die von der FDP angeführte hohe Nachfrage nach Studienplätzen betrifft nicht nur die Berufsakademien, sondern in gleichem Maß die Fachhochschulen und Universitäten. Ein Bewerberüberschuss von 250 nicht angenommenen Bewerbern gegenüber 1.400 Studienanfängern liegt in einer Relation, die von einigen sächsischen Hochschulen deutlich übertroffen wird. Das Angebot der Studienakademien ausschließlich aufgrund der Nachfrage zu erhöhen, wäre also angesichts der ähnlichen Situation vieler Hochschulen kaum zu rechtfertigen. Auch die gute Vermittlungsquote der Berufsakademien ist angesichts einer Akademikerarbeitslosigkeit von 3 bis 5% je nach Region kein hinreichendes Argument. So verbleibt also als einzige Begründung die Kostenfrage. Dass der Antrag auch prompt im ersten Satz die Effizienz der Berufsakademie betont, lässt einen neoliberalen Ansatz durchscheinen, der nicht die Maßstäbe für die Zukunft der öffentlichen Bildung liefern darf. (…)
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gerstenberg_2007-09-26_slt88_top16.pdf