Elke Herrmann: Der Großen Anfrage fehlt der Blickwinkel der Betroffenen, die gezielte Nachfrage nach innovativen Entwicklungen in der Altenpflege

Es gilt das gesprochene Wort![…] Denken wir vom Menschen aus, wird klar, dass es bei immer individuelleren Lebensentwürfen nicht das eine Konzept für alle Menschen bei Pflege- und Unterstützungsbedarf im Alter gibt. Jede/r wird seine Vorstellungen, wie sie/er im Alter leben möchte, anders formulieren und mit zunehmendem Nachdruck auch Angebote einfordern. Das heißt für Sachsen, auch in diesem Bereich ist der Nachbau einer vergangenen Entwicklung in den alten Ländern endgültig vorbei!
Ich sage vergangenen, weil uns diese Länder mittlerweile wieder weit voraus sind, was neue Konzepte vor allem bei ambulanten Unterstützungsangeboten angeht. […] Genauso falsch ist der Schluss der Staatsregierung, dass wir kein Landespflegegesetz brauchen (S.10). […] Die Folge für Sachsen ist klar: ohne Gesetz, keine Strukturen! Das fällt uns jetzt bei den Pflegestützpunkten auf die Füße – wir haben keine und bekommen keine. Auch die Fördermittel des Bundes nehmen wir dafür nicht in Anspruch. […] Und künftig wird das, wenn ich mir den Entwurf des neuen sächsischen Heimgesetzes ansehe, auch nicht besser werden.
Wir müssen darüber diskutieren, welche Voraussetzungen oder, wenn sie wollen, Rahmenbedingungen auch der Förderung wir schaffen müssen, damit Menschen im Alter und auch bei Pflegebedürftigkeit oder Unterstützungsbedarf so leben können, wie sie sich das wünschen. Und dabei dürfen wir uns durchaus auch mal selber fragen, was wir uns vorstellen. Oder haben sie schon mit ihren Angehörigen/Kindern darüber gesprochen? Kopf in Sand stecken ist jedenfalls keine Option!
Vollständiger Wortlaut als PDF zum herunterladen:
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