Elke Herrmann: In Kinder investieren, statt ihnen den soziokulturellen Mindestbedarf zu gewähren!

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Wann immer wir über Armut reden, beginnt der Streit über die Definition von Armut. – Warum? Dahinter verbirgt sich mehr, als nur die Abwehr der CDU-Finanzpolitiker. Es geht um weit mehr, als die Frage, wie viel eine Erhöhung von sozialen Transferleistungen an Familien mit Kindern kosten würde.
Im Kern geht es um eine Frage des Menschenbildes. Wie wichtig ist Familie für die Zukunftschancen der Kinder? Kann man Kinder, deren Eltern diese Zukunftschancen nur unzulänglich im Blick haben, trotzdem erreichen – oder ist das vergebliche Liebesmüh? Welche Verantwortung haben wir als Politiker?
Es ist schon merkwürdig: Gerade diejenigen, die immer über die Linken und deren Fokus auf die Verteilungsgerechtigkeit spotten – die kommen heute und fordern Gerechtigkeit zwischen den Müttern, die ihre Kinder ausschließlich zu Hause erziehen und denen die ihre Kinder auch in die Kita schicken. Beim Landeserziehungsgeld ging der Streit in der CDU-Fraktion ja wohl um die Frage, wie viel Steuergelder werden für Subventionen (!) der Familien ausgegeben? Ist es gerecht, wenn einige Eltern eine Doppelförderung erhalten – mit Landeserziehungsgeld und Kita-Platz. Das ist eine Debatte um die Verteilungsgerechtigkeit. Hatten nicht Sie, Professor Milbradt – vor den Familienverbänden erklärt: eine kluge Familienpolitik ist neu zu definieren als Investition? Wenn es um die Bekämpfung von Kinderarmut geht, dann ist dies gerade das zentrale Thema: Familienpolitik als Investition! (…)
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