Elke Herrmann: Medizinische Versorgungszentren helfen bei Verbesserung der medizinischen Versorgung – dennoch sind auch neue Ideen gefragt
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Gesundheitspolitik ist ein Thema, dass alle Menschen betrifft. Da ist es nicht so wichtig, dass wir im Juni Kommunalwahlen haben und die meisten Entscheidungen auf Bundesebene liegen.
Was mich mehr stört ist das Alter der Linksfraktion-Anträge und der verklärte Blick zurück in die DDR, der zumindest aus ihren Pressemitteilungen der letzten Woche zu dem Thema spricht. Ein einseitiger Blick sage ich ihnen aus meiner Berufserfahrung in der DDR. Damit versperren sie sich leider auch den freien Blick auf neue Möglichkeiten. Sie bewegen sich ausschließlich in dem vermeintlichen Spielraum. Wo bleiben neue Ideen? So lösen sie keine Probleme.
(…) Die Medizinischen Versorgungszentren sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie sind Einrichtungen, in denen Ärzte unterschiedlicher medizinischer Fachgebiete oder Schwerpunktsetzung zusammenarbeiten. Darüber hinaus eignen sie sich besonders für die Kooperation mit anderen Leistungserbringern wie Pflegediensten oder Therapeuten. Patienten bieten sie eine enge Zusammenarbeit aller an der Behandlung Beteiligten und eine gemeinsame Verständigung über den Krankheitsverlauf, Behandlungsziele und Therapie.
Sie sind auch keine DDR Erfindung. Und statt den Blick zurück zu den Polikliniken zu richten, sollten wir überlegen, welche Möglichkeiten die Medizinischen Versorgungszentren z.B. im ländlichen Raum zusätzlich bieten könnten. Wie können die Menschen hinkommen bei abnehmender Mobilität und wie kann kommunale Verwaltung ihre Angebote nahe an die Gesundheitseinrichtungen ranbringen? Welche Möglichkeiten der Begegnung lassen sich einrichten? Denn die Einsamkeit der älteren Menschen wird zunehmend ein Problem, dass sich im Übrigen auch gesundheitlich auswirkt. Mehr Mut Neues zu denken! (…)
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