Karl-Heinz Gerstenberg: Große Anfrage zeigt erhebliche Defizite in der Forschungspolitik

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) eigentlich habe ich mich gefreut und zugleich ein wenig geärgert, dass die FDP-Fraktion mit einer Großen Anfrage das Thema „Forschung im Freistaat Sachsen – Stand und Perspektiven“ auf die Tagesordnung bringt. Gefreut habe ich mich deshalb, weil abseits der mitunter heftigen hochschulpolitischen Debatten zumindest in dieser Legislaturperiode kaum ernsthaft über hochschulisch und außeruniversitäre Forschung diskutiert wurde – sehen wir von den Debatten um die Exzellenzinitiative und um die Stammzellforschung ab. (…) 
Bei der näheren Betrachtung verfliegt dieser Ärger ganz rasch, denn das weite Feld der Forschung wird bei der FDP – eigentlich hätten wir es ja ahnen können – zum eng umzäunten Kleingarten der Technologieförderung. Es fehlen ganze Dimensionen von Forschung als „Neugier in Verantwortung“, wie wir GRÜNE es nennen.
Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften: Fehlanzeige; Forschungsfolgenabschätzung: Fehlanzeige; Interdisziplinarität und Transdisziplinarität: Fehlanzeige. (…)
(…) das Thema Forschung in seiner Gänze verdient mehr Aufmerksamkeit und mit Sicherheit eine intensivere Betrachtung, als es eine kurze Debatte zu dieser Anfrage erlaubt. Die nächste – und dann vielleicht tatsächlich „Große“ – Anfrage kommt bestimmt. Aber auch die vorliegende Anfrage hat einige Schwachstellen der sächsischen Forschung und Forschungspolitik aufgezeigt.
» Vollständiger Wortlaut als PDF (2009-06-25, 139. Sitzung)