Karl-Heinz Gerstenberg: Wir müssen versuchen, Qimonda zu retten – Nicht um jeden Preis, aber gegebenenfalls um einen sehr hohen Preis
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Industrie-, Haushalts- und Standortpolitik, Arbeitsmarkt-, Konjunktur- und Subventionspolitik, und dazu noch eine gehörige Prise Spieltheorie – also die Lehre vom strategischen Handeln – alle diese Bereiche sind von der Frage „Rettung: ja oder nein?“ betroffen. Und die verschiedenen Politiken und Bereiche lassen sich schlicht nicht widerspruchsfrei zu einer Politik, einem einzigen Ziel zusammenfassen. Vielmehr bestehen Zielkonflikte und Widersprüche, die sich nur schwer auflösen lassen. (…)
Die Risken einer Rettung sind tatsächlich beträchtlich: Der bereits vorhandene weltweite Subventionswettlauf in der Chipindustrie könnte vollends aus dem Ruder laufen (…) Und wer mag schon ernsthaft beurteilen, ob eine einmalige Finanzspritze für Qimonda ausreicht, oder ob wir dauerhaft zuschießen müssen, um den Standort Dresden zu retten? (…)
Auf der anderen Seite ist ganz klar: Es steht sehr viel auf dem Spiel, der Einsatz ist hoch. Es geht um Tausende von Arbeitsplätzen. Außer Qimonda haben ja auch AMD und Infinenon den Abbau von insgesamt 2.200 Arbeitsplätzen angekündigt, das ist ein Viertel des Bestandes. Es geht also um den Standort Dresden. Es geht um die Zukunft der Europäischen Chipindustrie. (…)
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