Pandemie-Folgen für Kinder & Jugendliche – Kummer: Vereinssport durch Kooperationen mit Schulen und Kitas attraktiver machen
Redebeitrag der Abgeordneten Ines Kummer (BÜNDNISGRÜNE) zum Antrag der Fraktionen CDU, BÜNDNISGRÜNE und SPD: „Sport- und Bewegungsförderung in Schulen und Kindertageseinrichtungen“ (Drs 7/6610)
33. Sitzung des 7. Sächsischen Landtags, Donnerstag, 24.06.2021, TOP 6
– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sport und Bewegung ist für Kinder und Jugendliche essentiell für ihre physische, psychische und soziale Gesundheit. Die gesundheitlichen Folgen von Bewegungsmangel sind gravierend und dass nicht nur während der Pandemie. Steigende Angebote an digitalen Medien und Spielen verstärken ein rückläufiges Sportverhalten von Kindern und Jugendlichen. Mehr sitzende Tätigkeiten fördern den Abbau von Muskeln, Beweglichkeit und Motorik. Gleichzeitig sinkt der Energieumsatz und Gewichtsprobleme nehmen zu.
Nicht nur in Schule und Kita, sondern auch in der Freizeit war Sport bisher für viele Kinder und Jugendliche fester Bestandteil ihres Lebens. Viele Kinder und Jugendliche haben in Vereinen trainiert. Dabei haben sie auch Werte wie „Fair Play“, Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl erfahren.
Das Trainieren in den Vereinen war aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nicht mehr möglich. Das hat zu einem dramatischen Rückgang der Mitgliederzahlen geführt. 12.000 Kinder und Jugendliche haben sich aus den Sportvereinen abgemeldet. Und es steht zu befürchten, dass nur die Hälfte wieder in die Vereine zurückkommen wird. Außerdem wird es auch in diesem Jahr weitere Austritte geben. Gerade die Kinder, die Bewegung und Training sowohl in körperlicher und sozialer Hinsicht bräuchten, bleiben am ehesten weg. Zusätzlich sind den Vereinen ehrenamtliche Übungsleiter und Trainer weggebrochen, weil auch sie beruflich und privat durch die Pandemie belastet waren.
Was es jetzt braucht, sind sowohl kurzfristige kreative Ansätze, um Vereinssport für Kinder und Jugendliche wieder attraktiv zu machen. Aber wir müssen auch langfristig denken und den Vereinen unter die Arme greifen, um Strukturen wiederaufzubauen.
Eine Kooperation von Schulen und Kitas mit Sportvereinen bei Sport- und Bewegungsförderungsangeboten würde eine Win-win-Situation für allen Beteiligten bedeuten. Schule und Kita würden bei ihren Angeboten zu Bewegungsförderung unterstützt, Vereine könnten dadurch neue Mitglieder erhalten und Kinder und Jugendliche erhalten eine breite Auswahl an Möglichkeiten, um ihre sportlichen Interessen auszuprobieren.
Die im Antrag angesprochene Initiierung einer Woche des Sports durch den LSB und den Sächsischen Sportlehrerverband ist eine sehr gute Möglichkeit, um diese Kooperationen anzuschieben.
Vielen Dank!