Tour de France in Sachsen 2030 – Meier: Im 40. Jahr der Wiedervereinigung ein starkes Zeichen für ein friedliches Europa
Redebeitrag der Abgeordneten Katja Meier (BÜNDNISGRÜNE) zum Antrag der Fraktion BÜNDNISGRÜNE: „Ein europäisches Fest des Sportes im Zeichen der Einigung: Bewerbung für den Grand Départ der Tour de France 2030 in Sachsen unterstützen“
17. Sitzung des 8. Sächsischen Landtags, Freitag, 27.06.2025, TOP 3
– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Präsident,
werte Kolleginnen und Kollegen,
es gibt Momente, in denen Sport weit mehr ist als nur ein Wettkampf. Wenn die Tour de France 2030 in Sachsen starten würde, wäre das genau so ein Moment. Denn es ginge dabei nicht nur um das bedeutendste Radrennen der Welt – es wäre ein Ereignis mit enormer Strahlkraft: sportlich, historisch, europäisch.
Im Jahr 2030 jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 40. Mal. Gerade in diesem Jahr einen Grand Départ in Sachsen – dem Herzland der friedlichen Revolution – auszurichten, wäre nicht nur sportlich ein Meilenstein, sondern ein zutiefst symbolischer Akt.
Es macht sichtbar, was die Menschen hier vor 40 Jahren mutig und friedlich auf den Weg gebracht haben: den Weg zur Freiheit – für ein vereintes und friedliches Europa.
Ein solcher Start der Tour in Sachsen würde aber auch zeigen, dass europäische Zusammenarbeit vor allem von menschlichen Begegnungen lebt – von Dialog und Kooperation über Länder- und Sprachgrenzen hinweg.
Genau auf diese Weise sind auch die freundschaftlichen sächsisch-tschechischen und polnischen Beziehungen gewachsen – und haben den europäischen Integrationsprozess ganz konkret mitgestaltet.
Seit vier Jahren besteht zudem eine enge Verbindung zwischen Sachsen und der südfranzösischen Region Okzitanien. Ich selbst durfte damals den Grundstein dafür legen – und ich hoffe, dass aus diesem Pflänzchen bald eine belastbare Partnerschaft wird.
Ein Grand Départ in Sachsen bietet dafür eine einmalige Chance. Denn die Tour de France ist ohne Frage ein sportliches Großereignis – aber sie hat auch das Potenzial, unsere Partnerschaften mit Frankreich substanziell zu vertiefen.
Deshalb schlagen wir in unserem Antrag vor, bereits die Bewerbung mit einer klaren europäischen Vision zu hinterlegen. Okzitanien und unsere französischen Partnerstädte sollen aktiv eingebunden werden – etwa durch gemeinsame Kulturprojekte, Sportaustausch oder Jugendradrennen.
So setzen wir ein starkes Zeichen für grenzüberschreitenden Dialog und kulturelle Verständigung – im besten europäischen Geist. Denn die Tour ist mehr als Sport – sie ist ein Begegnungsraum. Sie eröffnet neue Impulse für Austausch und Zusammenarbeit – und bringt Europa auf zwei Rädern in Bewegung.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass 2030 nicht nur ein sportliches Highlight, sondern ein Meilenstein für Zusammenhalt, Verständigung und ein lebendiges Europa der Regionen wird.
Vielen Dank.