Datum: 06. Juni 2006

PM 2006-184: Tag der Umwelt (5. Juni) – Naturlebensräume und Artenvielfalt erhalten

Anlässlich des Tags der Umwelt am 5. Juni fordert Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion, mehr Anstrengungen, um Naturlebensräume und Artenvielfalt zu erhalten.
„Ich fordere die Landesregierung auf, konsequent das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 in Sachsen aufzubauen“, so Lichdi. „Das wäre ein wichtiger Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Ebenso muss das Bundesnaturschutzgesetz endlich in Landesrecht umgesetzt werden, um die rechtliche Grundlage für den Aufbau eines landesweiten Netzes verbundener Biotope (Biotopverbund) zu schaffen.“
Lichdi weist auf die aktuelle Kritik an der Ausweisung der Vogelschutzgebiete (LVZ/DNN, 02. Juni) durch die Naturschutzverbände hin. „Sollten bedeutende Schutzgebiete nicht an die EU gemeldet worden sein, muss das schnellstens korrigiert werden. Auch Bergbaufolgelandschaften im Südraum von Leipzig mit ihrem hohen Entwicklungspotential für den Naturschutz und überregional bedeutenden Vorkommen an Rast- und Brutvögeln müssen vom Ministerium beachtet werden“, erklärt Lichdi.
„Wir brauchen auch weiterhin einen konsequenten staatlichen Naturschutz. Die Naturschutzbehörden dürfen nicht durch die geplante Verwaltungsreform  an Kompetenz und Durchsetzungskraft verlieren“, erklärt Lichdi. „Schon heute gibt es ein Vollzugsdefizit im Naturschutzbereich. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die für  zerstörte Biotope festgelegt werden, keinen wirklichen Ausgleich sichern können.“
Trotz vielfältiger Bemühungen und auch einiger Erfolge konnte das Artensterben bis heute auch in Sachsen nicht gestoppt werden.
Nach Angaben des Landesentwicklungsplan Sachsen werden 43,5% des sächsischen Brutvogel- und 41% des Säugetierbestandes als gefährdet eingestuft. Bei Amphibien und Reptilien sind  11,5 % des Artbestandes bereits ausgestorben und 61,5% gefährdet.
Die Daten zum Artensterben in Sachsen finden Sie im aktuellen Landesentwicklungsplan des SMI, Anhang 3, Seite 1.