Datum: 12. Juni 2009

PM 2009-136: GRÜNE machen Kita-Streik im Landtag zum Thema

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag macht den Kita-Streik im Landtag zum Thema. Dazu hat die Fraktion einen Antrag eingebracht, der in der letzten Plenarwoche des Landtags behandelt wird.
"Der Landtag muss ein deutliches Signal senden. Wir müssen dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken", fordert Elke Herrmann, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. "Wenn in Sachsen die Situation in den Kitas nicht verbessert wird, droht eine Vielzahl der neu ausgebildeten Erzieherinnen abzuwandern. Vermutlich am ehesten diejenigen, die gerade an den Fachhochschulen ausgebildet werden. Wem es mit der frühkindlichen Bildung ernst ist, muss das ändern."
"Die CDU/SPD-Koalition hatte im letzten Jahr eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels angekündigt, dann aber einen Rückzieher gemacht", kritisiert Herrmann. "CDU und SPD sind damit mitverantwortlich für diesen Streik. Das populistische Signal der Gebührenbefreiung war ihnen wichtiger als die reale Verbesserung der Arbeitssituation in den Kitas."
"Die Staatsregierung darf sich darum beim Streik nicht einfach wegducken. Es ist unfair, die Kommunen mit diesem Problem allein zu lassen", so die Sozialpolitikerin. 
Der grüne Antrag greift zentrale Forderungen der Streikenden auf. "Neben der Verbesserung des Betreuungsschlüssels fordern wir eine höhere Bezahlung sozialer Berufe und eine bessere Gesundheitsförderung", so Herrmann.
"Auch die gesundheitlichen Belastungen der Erzieherinnen und Erzieher waren lange bekannt. Trotzdem wurde nicht gehandelt. Auch hier spielt die Anzahl der Kinder, die eine Erzieherin betreut, eine entscheidende Rolle."
"Mit einem Betreuungsschlüsel von 1:10 im Kindergarten und 1:4 in der Krippe haben Erzieherinnen und Erzieher mehr Zeit für Kinder, mehr Zeit für Vor- und Nachbereitung und auch für Elterngespräche", so die Abgeordnete. "Das führt zu mehr Zufriedenheit und weniger Stress am Arbeitsplatz." » Antrag "Sozial- und Erziehungsberufe unterstützen – Rahmenbedingungen verbessern"