Datum: 17. Juli 2012

PM 2012-232: GRÜNE-Landtagsabgeordnete demonstrieren für eine bessere Fernverkehrsanbindung von Chemnitz

Die Fraktionsvorsitzende Antje Hermenau, die Chemnitzer Landtagsabgeordnete Annekathrin Giegengack, die verkehrspolitische Sprecherin Eva Jähnigen und ihre Landtagskollegen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben heute in Chemnitz auf dem Bahnhofsvorplatz für eine bessere Fernverkehrsanbindung der Stadt demonstriert.
"Es mag ungewöhnlich sein, dass eine Landtagsfraktion den Besuch von Bahnchef Rüdiger Grube mit Protest begleitet", so Antje Hermenau. "Aber angesichts der mangelnden Fernverkehrsanbindung von Chemnitz ist es notwendig. Welche 240.000-Einwohner-Stadt in Deutschland wird von der Bahn genauso stiefmütterlich behandelt? Ich fordere die Staatsregierung zu voller Unterstützung von Chemnitz auf. Jetzt bekommen wird die Quittung dafür, dass sich die CDU-geführten sächsischen Regierungen in den 90er Jahren auf die teure Bahntrasse Berlin-Halle-Erfurt–Bayern, die um Sachsen einen Bogen schlägt, eingelassen haben."
"Die Region Chemnitz hat über 1,5 Mio. Einwohner und ist der Wirtschaftsmotor Sachsens. Seit Jahren ist sie vom Bahnfernverkehr abgekoppelt. Das ist schlicht ein Skandal!", kritisiert Annekathrin Giegengack. Durch den Bahnhofsumbau könnten neue Fahrgäste gewonnen werden. Doch fehlt im Hauptbahnhof die nötige Verknüpfung mit dem Fernverkehr. Wir erwarten ja gar nicht mehr den modernsten ICE hier, aber eine Zugverbindung mit Fernbahnqualität gehört ganz einfach nach Chemnitz. Und der eigenwirtschaftlichen Interregio muss über 2014 hinaus fahren."
"Anstatt über eine unabsehbare Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Dresden und Prag zu philosophieren, sollte Verkehrsminister Sven Morlok die Hausaufgaben im bestehenden Streckennetz in Sachsen erledigen", fordert Eva Jähnigen. "Es sind die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Region und die Stadt Chemnitz wieder einen zukunftskräftigen Bahnfernverkehr erhalten. Dem Ausbau des Knotens Chemnitz und der Sanierung des Hauptbahnhofs muss die durchgehende Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale bis nach Nürnberg sowie der durchgehende zweigleisige Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Chemnitz-Leipzig in Ergänzung der elektrifizierten Strecke (Nürnberg)– Hof-Plauen–Leipzig und der Mitte-Deutschland-Verbindung folgen. Belogen worden ist die Region schon oft genug, u.a. mit den Heilsversprechen des Leipziger City-Tunnels."