Datum: 13. November 2013

PM 2013-294: GRÜNE erfreut über Rückzug von US-Agrarkonzern Monsanto aus Deutschland

Nach Aussage der Deutschland-Geschäftsführerin des US-Agrarkonzern Monsanto, Ursula Lüttmer-Ouazane, gibt das Unternehmen Deutschland als Markt für gentechnisch verändertes Saatgut vorerst auf.
Michael Weichert, landwirtschaftspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion erklärt dazu:
"Für mich ist diese Entscheidung des Agrarmultis ein großer Erfolg. Jahrelang hat der Konzern nichts unversucht gelassen, den deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern gentechnisch veränderte Pflanzen unterzujubeln. Nun muss die Geschäftsleitung einsehen, dass ihre Bemühungen gescheitert sind."
"Gemeinsam mit zahlreichen Partnern, wie z.B. dem Ökolandbauverein GÄA e.V. oder dem Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Sachsen, hat die GRÜNE-Landtagsfraktion auch die Sächsische Staatsregierung immer wieder aufgefordert, sich klar gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Sachsen auszusprechen – bisher ohne Erfolg, denn Landwirtschaftsminister Frank Kupfer und seine Kollegen von CDU und FDP glaubten bisher stur und fest an die Heilsversprechen von Monsanto & Co. Nun haben die ‚Einflüsterer‘ selbst erkannt, dass die Agrogentechnik in Deutschland nicht akzeptiert wird. Der Rückzug ist nur folgerichtig.
"Herr Kupfer sollte die Gelegenheit dringend nutzen, gründlich darüber nachzudenken, wie man die Probleme der (sächsischen) Landwirtschaft anders als mit fragwürdigen Risikotechnologien lösen kann. Der konsequente Umbau weg von riesigen Monokulturen hin zu einer kleinräumigeren, vielfältigen Landwirtschaft und der Ausbau des Ökolandbaus sind bessere Alternativen", empfiehlt Weichert.

Hintergrund:
Kurz vor der Aussaat 2009 wurde in Deutschland die EU-weite Zulassung für den gentechnisch manipulierten Bt-Mais MON810 von Monsanto ausgesetzt. Vorher war Sachsen eines der Bundesländer mit den meisten Flächen, auf denen Agrogentechnik eingesetzt wurde. Noch 2010 hatten sächsische Landwirte vorsorglich Flächen für den Genmais-Anbau beim Standortregister des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angemeldet. Mit ca. 550 Hektar lag Sachsen 2010 bundesweit sogar an der Spitze.