Datum: 26. April 2017

Überhöhte Arsen-Konzentrationen in Eisenocker-Schlämmen: Sächsisches Oberbergamt muss auch Vermeidungsstrategien prüfen

(2017-104) Zu den Meldungen über überhöhte Arsen-Konzentrationen in Eisenocker-Schlämmen aus Fließgewässern in Brandenburg erklärt Dr. Gerd Lippold, energiepolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

"Sachsen ist bei diesem Thema keineswegs außen vor. Ein großer Teil der Metall- und Sulfatbelastung in den Spreefließen stammt nämlich aus dem Braunkohletagebau im sächsischen Teil der Lausitz. Deshalb muss das sächsische Oberbergamt jetzt aktiv daran gehen, mit dem Landesbergbauamt Brandenburg Herkunft und Vermeidungsstrategien der gefährlichen Arsen-Kontamination zu untersuchen."

"Eisenocker reichert weitere giftige Metalle an. Es gibt nur eine Möglichkeit, das Eisenocker-Problem nachhaltig zu begrenzen: der großflächige, umweltschädliche Braunkohletagebau muss so schnell wie möglich beendet werden."

"Wie wir am Beispiel der heutigen Folgen des Altbergbaus sehen, treten die Bergbaufolgeschäden, darunter die Gewässerverseuchung durch Eisenocker sowie der Austrag von Sulfat und anderen Giften in Fließgewässer, zum Teil noch lange nach Ende der heutigen, endgültig letzten Generation von Braunkohlebergbaus auf. Eine verursachergerechte Folgekostenfinanzierung lässt sich deshalb nur dann gewährleisten, wenn die Staatsregierung endlich die Einforderung der längst rechtlich möglichen Sicherheitsleistungen von den Kohleunternehmen vorantreibt. Die GRÜNE-Landtagsfraktion hat das wiederholt gefordert. Die jetzt gefundenen hohen Arsenkonzentrationen belegen erneut, dass das richtig und längst überfällig ist."