Krise braucht planvolles Handeln und Lernen – BÜNDNISGRÜNE Impulse für Öffentlichen Gesundheitsdienst und Teststrategien
Angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie und den anstehenden Herausforderungen haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN heute einen von fach- und sachkundigen Mitgliedern erarbeiteten Maßnahmenkatalog veröffentlicht. Dieser soll Möglichkeiten aufzeigen, die in den kommenden Wochen dazu beitragen, den Weg aus der Pandemie zu finden.
Dazu erklärt Kathleen Kuhfuß, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Wir haben in diesem Jahr sehr viel gelernt und lernen müssen. Das wollen wir nutzbar machen im Kampf gegen die Pandemie und für Menschenleben. Dazu haben wir konkrete Schritte formuliert. Das wird von uns Politikerinnen und Politikern erwartet.“
„In Sachsen wird das Gesundheitswesen durch das Infektionsgeschehen vor eine besonders große Belastungsprobe gestellt. Es braucht deshalb schnellstmöglich Maßnahmen, mit denen der Öffentliche Gesundheitsdienst langfristig entlastet und stabilisiert werden kann.“
Dazu schlagen wir unter anderem Folgendes vor:
1) Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter bedarfsgerecht ausbauen
„Die Ämter müssen unter Anleitung des Sächsischen Sozialministeriums in die Lage versetzt werden, die aktuellen Infektionszahlen täglich für jede Kommune in einer digitalen Landkarte zu veröffentlichen. So wird den Kommunen ermöglicht, individuell auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.“
2) Eine klare Teststrategie entwickeln
„Mit dem bevorstehenden Beginn der Corona-Schutzimpfungen zeichnet sich ein Weg aus der Krise ab. Für die kommenden Monate braucht es eine klare Strategie, wie wir Infektionen schnell erkennen und die Betroffenen isolieren können. Hierbei können Schnelltest-Teams helfen. Diese sollten in allen Landkreisen und Städten aufgestellt werden und dauerhaft verfügbar sein, um unter anderem bei Verdachtsfällen binnen 24 Stunden eine Breitentestung in Gemeinschaftseinrichtungen und Betrieben durchführen zu können. Zudem müssen wir prüfen, ob Schnelltests in Apotheken durchgeführt werden können, um Menschen aus Risikogruppen eine unkomplizierte Testung zu ermöglichen.“
3) Kommunikation verbessern
„Wir BÜNDNISGRÜNE haben seit Beginn der Pandemie stets betont, dass wir die Akzeptanz der coronabedingten Maßnahmen deutlich steigern und den Menschen in dieser Krise mit Rat und Tat beistehen müssen. Es braucht deshalb regional verankerte Corona-Hotlines, die den Bürgerinnen und Bürgern dauerhaft zur Verfügung stehen und ihnen zeitnah und zielführend ihre Fragen rund um die Pandemie beantworten.“
4) Impfungen mit Informationskampagnen und Angeboten zur Aufklärung begleiten
„Es ist jetzt unsere politische Verantwortung, für die Bedeutung einer Corona-Impfung zu werben und entsprechende Informationskampagnen voranzutreiben sowie individuelle Angebote zur Aufklärung der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.“
5) Präventive Maßnahmen ausweiten
„Doch auch die Prävention sollte in den kommenden Monaten weiterhin eine große Rolle spielen. So könnten wir beispielsweise das Infektionsrisiko im ÖPNV mittels Stoßzeitanalysen und daraus folgenden Sonderfahrten senken. Auch die unbürokratische Förderung zum Kauf und Einbau von Luftfilteranlagen für schlecht belüftbare Räume kann zu einer Verminderung des Risikos beitragen.“
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