Elke Herrmann: Frauen im öffentlichen Dienst – es fehlt offenbar am Willen, Chancen-Ungleichheit von Männern und Frauen zu beheben

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Im Koalitionsvertrag haben Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU und SPD, die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Entscheidungsprozessen, die gleichberechtigte Teilhabe in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft und die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an unbezahlter Familienarbeit und bezahlter Erwerbsarbeit als Ziele ihrer Regierung festgeschrieben. Der öffentliche Dienst ist ein Bereich, in dem sie diese Ziele auch tatsächlich umsetzen könnten, wenn Sie denn wollten. Der dritte Frauenförderbericht zeigt, dass Sie dies nicht tatsächlich wollen.
Sie, Frau Ministerin Orosz, feierten die Veröffentlichung des Berichtes mit der Feststellung, der öffentliche Dienst wäre die Domäne der Frauen. Auf den ersten Blick stimmt das wohl. Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass auch im öffentlichen Dienst die gleichen strukturellen Hürden wirken, die Frauen auch in anderen Berufen das Weiterkommen erschweren: so finden sich in den obersten Leitungsfunktionen bei der Polizei 7,2% Frauen, in den Hochschulen liegt der Frauenanteil in diesen Positionen bei 12,8%. Bei der Staatsanwaltschaft gab es in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen, trotzdem beträgt der Anteil von Frauen bei den Oberstaatsanwälten immer noch unter 20%. (…)
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