Karl-Heinz Gerstenberg: Bildung als Menschenrecht, heißt im Hochschulbereich, dass wir allen, die es können und wollen, den Zugang zu den Hochschulen und einer qualitativ hohen Lehre eröffnen (Kopie 1)

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Bildung als Menschenrecht, diese Forderung heißt auf den Hochschulbereich übersetzt, dass wir allen Menschen, die es können und wollen, den Zugang zu den Hochschulen und zu einer qualitativ hohen Lehre eröffnen. Wenn wir dieses Ziel ernst nehmen, dann verbieten sich Studiengebühren und ähnliche finanzielle Beschränkungen des Zugangs von selbst.
Wir müssen aber weitere Hürden beseitigen, um bei der Studienbeteiligung zumindest den europäischen Durchschnitt zu erreichen. Stärker noch als im Schulbereich kommt es bei den Hochschulen darauf an, bundesweit abgestimmt zu handeln, so schwer uns das der föderale Bildungsflickenteppich auch macht.
Am deutlichsten wird das in drei Bereichen: bei der Bereitstellung von Studienplätzen, bei der Durchlässigkeit innerhalb des gestuften Studiensystems und beim Zugang zu den Hochschulen. In allen drei Bereichen wurstelt jedes Bundesland herum, als wären die Universitäten wie weiland im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation der Augapfel eines jeden Landesfürsten. Diese Kleinstaaterei wäre noch hinzunehmen, wenn der gepriesene föderale Wettbewerb sich darum bewegen würde, wer seine Hochschulen am besten ausstattet und wer sie möglichst offen für Bewerber und auch für Studienplatzwechsler macht. Wir alle wissen: Das Gegenteil ist leider der Fall. Ein Bildungsgipfel täte also not. (…)
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