Michael Weichert: Beschäftigte des öffentlichen Dienstes nicht vergessen – Lohnerhöhungen müssen aber haushaltstechnisch machbar sein

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Freilich ist es unstrittig, dass die Bezahlung im öffentlichen Dienst oft in keinem ausgewogenen Verhältnis zur geleisteten Arbeit steht. Ein Beruf mit so viel Verantwortung, wie z. B. der einer Erzieherin, ist mit 1.500 Euro Monatsbrutto eindeutig unterbezahlt. (…) Langfristig stellt sich sogar die Frage, inwiefern die acht Prozent leistungsabhängiger Anteil überhaupt ausreichen, um auf dem Arbeitsmarkt gegen Unternehmen der privaten Wirtschaft halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben. Vor allem in der Wissenschaft, in der es längst einen globalen Wettbewerb um die fähigsten Köpfe gibt, kann ein starres Tarifsystem die Attraktivität der Öffentlichen Arbeitgeber nicht sichern. Schon heute ist der Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern ein Problem in etlichen Branchen unserer Volkswirtschaft – ein Problem, dass sich in den kommenden Jahren eher noch weiter verschärfen wird. Mit den vielen formalen Kriterien des Tarifsystems kommen wir langfristig nicht voran. Die Diskussion über eine Bezahlung, die sich daran orientiert, was eine Person in den Arbeitsprozess einbringt, ist überfällig und wird uns nicht erspart bleiben. (…) Wir brauchen auch in Sachsen praktikable Lösungen, welche sowohl haushaltstechnisch machbar als auch gegenüber den Beschäftigten vertretbar sind.
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