Michael Weichert: Der ökologische Landbau wird von der Staatsregierung stiefmütterlich behandelt, und wer die Staatsregierung zur Stiefmutter hat, hat nichts Gutes zu erwarten

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Für das gute Gewissen des Landwirtschaftsministers, der sich gern mit glücklichen Kühen auf Biohöfen fotografieren lässt, muss die Ökobranche oft genug herhalten. Gleichzeitig muss sie aber ebenso mit dem Abbau der Landwirtschaftsberatung in den Ämtern für Landwirtschaft und mit der Reduzierung der staatlichen Forschungsaktivitäten in Sachsen leben.
Ein weiteres Problem ist der Schmusekurs der Staatsregierung mit der Agro-Gentechnik. Ökologisch wirtschaftende Landwirte bekommen keine Unterstützung beim Schutz ihrer Produktlinien vor Einträgen von gentechnisch veränderten Organismen. (…)
Während die Staatsregierung stark wachsende Branchen sonst schnell mit einem Clustermanagement beglückt und Fördermittel bereitstellt, macht sie sich im Falle der ökologischen Landwirtschaft nicht die Mühe. Ganz im Gegenteil: In den Jahren 2005 und 2006 wurde die Umstellungsförderung gänzlich eingestellt. Die Folge war der oft als „Tillich-Knick“ bezeichnete Stillstand bei der Produktionsumstellung.
Dass die Umstellung seit 2007 wieder gefördert wird und ab 2009 noch einmal erhöht werden soll, begrüßen wir GRÜNE. Doch die Umstellungsförderung allein reicht nicht aus. Wir brauchen ein Maßnahmenpaket, das zum nachhaltigen Wachstum der ökologischen Erzeugung in Sachsen beiträgt. (…)
Vollständigen Wortlaut als PDF herunterladen: weichert_2008-12-11_slt126_top6