Michael Weichert: Freistaat muss den Anbau von gentechnisch manipulierten Pflanzen auf sächsischen Äckern unterlassen

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Dieser Antrag ist nötig, denn die Staatsregierung beharrt nach wie vor auf der „friedlichen Koexistenz der Anbauformen“, ohne etwas zu tun, diese zu ermöglichen. Sie nimmt weder die Befürchtungen konventionell oder ökologisch wirtschaftender Landwirte ernst, noch setzt sie sich mit den Folgen des Anbaus gentechnisch veränderter Kulturen auf die Imkerei auseinander. Auch die sächsischen Verbraucher, von denen ein Großteil gentechnisch veränderte Produkte ablehnt, treffen auf taube Ohren. Stattdessen wird gebetsmühlenartig von den Vorteilen grüner Gentechnik gesprochen und von der Beherrschbarkeit der Risiken. Sämtliche Gegner werden zu unwissenden Fortschrittsfeinden, die sich aller Vernunft widersetzen.
Das Ergebnis dieser Haltung der sächsischen Staatsregierung findet man auf den Feldern des Freistaates. Ganz im Gegensatz zu den Wünschen der Bevölkerung hat sich Sachsen zum zweitgrößten Anwender von Agrogentechnik in Deutschland entwickelt: Auf 58 Standorten werden in diesem Jahr insgesamt 952,6 ha genetisch veränderter Mais angebaut. Das sind 30 Prozent der Gesamtanbaufläche Deutschlands. (…)
Agrogentechnik ist eine Risikotechnologie, deren gesamtgesellschaftlicher Nutzen bisher ebenso wenig nachgewiesen wurde wie die Ungefährlichkeit für Mensch und Tier.
Aufgrund der Vielzahl von Gründen, die gegen den Einsatz von GV-Pflanzen auf sächsischen Äckern sprechen, fordern wir in unserem Antrag, den Anbau auf Flächen des Freistaates Sachsen zu unterlassen. Dies betrifft nicht nur Flächen, auf denen der Freistaat selbst gentechnisch veränderte Pflanzen anbaut, sondern auch Land, das vom Freistaat verpachtet wird. (…)
Vollständigen Wortlaut als PDF herunterladen: weichert_2008-11-14_slt124_top18