Michael Weichert: Zukunft liegt in einer Landwirtschaft, die Biodiversität achtet
Es gilt das gesprochene Wort!
„Landwirte sorgen für den Erhalt der Schöpfung. Sie müssen die Gesetze der Marktwirtschaft und der Natur gleichermaßen beachten.“
Diese Aussage zeigt: Minister Wöller denkt grüner als er zugibt! Sein Zitat enthält eine Positionierung gegen die Gentechnik. Als Hüter der Schöpfung können Landwirte nicht selbst Schöpfer spielen bzw. die göttliche Schöpfung durch gewagte Experimente mit gentechnisch veränderten Organismen gefährden. Der Hinweis auf die notwendige Balance zwischen ökonomischen Zwängen und ökologischen Notwendigkeiten trifft im Grundsatz den Anspruch nachhaltigen Wirtschaftens, den auch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN seit jeher verfolgen.
Doch leider folgen auf das ökologische Coming Out des Staatsministers zu wenige Taten, die das Gesagte glaubhaft untermauern. Zwar arbeiten seit anderthalb Jahren Expertengruppen gemeinsam mit dem SMUL am Thema „Zukunft Landwirtschaft“. Schaue ich mir aber die bisherigen Veröffentlichungen dazu an, beschleichen mich Zweifel an der Weitsicht dieser Staatsregierung. Mit viel Getöse soll Sachsens Landwirtschaft für den globalen Wettbewerb fit gemacht werden, anstatt auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu setzen, die unter dem Schutz der Biodiversität produziert und deren Vertrieb eng in regionale Wertschöpfungsketten eingebunden ist.
Das gern strapazierte Deckmäntelchen des Ökolandbaus und der regionalen Wirtschaftskreisläufe kann die Ideenlosigkeit sächsischer Landwirtschaftspolitik nicht überdecken. Diese setzt auf den Weltmarkt. (…)
Vollständigen Wortlaut als PDF herunterladen:
weichert_2008-04-16_slt104_top2