Datum: 14. September 2005

PM 2005-033: Lehrerbildung stärken statt abbauen

Dresden. Mit Sorge sieht die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag die Vorgänge um die Einstellung der Grund- und Mittelschulpädagogik an der TU Dresden. „Wir sehen unsere Hoffnungen auf einen kooperativeren und kommunikativeren Umgang mit den sächsischen Hochschulen durch Frau Ludwig schwinden“, so der hochschulpolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion Dr. Karl-Heinz Gerstenberg.
Wissenschaftsministerin Barbara Ludwig hatte in einem Brief die TU Dresden zur Schließung der Lehrerausbildung für Grund- und Mittelschule aufgefordert. „Dieser Stil setzt der unkoordinierten ministeriellen Zusammenarbeit mit der Lehrerbildung die Krone auf“, so Gerstenberg.
Stärker als die Form der ministeriellen Kommunikation wiegt nach Ansicht der grünen Landtagsfraktion jedoch der Inhalt des Schreibens. So konterkariere die Schließungsabsicht die erst im letzten Jahr erfolgte Einrichtung des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) der TU Dresden. „Ein Zentrum für Lehrerbildung macht keinen Sinn, wenn nicht die Ausbildung für alle Schularten unter einem Dach vertreten ist“, so Karl-Heinz Gerstenberg. Darüber hinaus genieße das Institut für Schulforschung und Schulpädagogik einen hervorragenden überregionalen Ruf, insbesondere was innovative Methodik und Didaktik angeht. „Die Verbindung von Forschung und Lehre ist eine Stärke dieser Einrichtung, die gefördert und nicht geschlossen gehört.“
Angesichts der Überauslastung des Instituts von 225% seien jedoch Zugangskriterien und Aufgabenstellung der Einrichtung zu überprüfen. So sei die Übernahme von Aufgaben der Weiterbildung ebenso denkbar wie eine Zugangsbeschränkung im Zuge der Umstellung des Lehramststudiums auf Bachelor-Master. „Die Ausbildung von Lehrkräften vorwiegend für westdeutsche Bundesländer durch die sächsische Lehrerbildung macht angesichts der angespannten Haushaltslage und der geringen sächsischen Referendariatszahlen keinerlei Sinn“, so Gerstenberg abschließend.