Datum: 14. September 2005

PM 2005-095: NPD-„Dresdner Schule“ – NPD beweist erneut landespolitisches Desinteresse und Verfassungsfeindlichkeit

„Die NPD beweist mit dem Konzept der „Dresdner Schule“ und der Erklärung des Abgeordneten Gansel dazu ein weiteres Mal, ihr landespolitisches Desinteresse und ihren verfassungsfeindlichen Charakter“, so Johannes Lichdi, innenpolitischer Sprecher der grünen Fraktion im Sächsischen Landtag.
Auch manche NPD-Wähler wird es befremden, dass die von ihnen gewählten Abgeordneten sich in erster Linie mit pseudophilosophischem Geschwafel hervortun wollen, statt sich mit Sachpolitik zu befassen. Nachdem die NPD im Wahlkampf mit Sozialpopulismus punkten konnte, gibt jetzt der zuständige Fraktionsmitarbeiter zu, dass man überlege, das Thema Hartz IV ganz aufzugeben (siehe DIE ZEIT, 4. Mai 2005).
Währenddessen verfällt der „Historiker“ Jürgen Gansel in den Größenwahn, es mit der Frankfurter Schule aufnehmen zu wollen. „Inhaltlich bietet die „Dresdner Schule“ altbekannten rassistischen Unsinn“, so Lichdi. „Gansels Leistung besteht lediglich darin, mit den Wortungetümen in seiner Erklärung einen schweren Anschlag auf die deutsche Sprache verübt zu haben.“
Die „Dresdner Schule“ lehnt nach den Worten ihres Chefideologen Karl Richter die Menschenrechte offen als eine „Fiktion“ ab. „Damit beweist die NPD um ein anderes Mal ihre Verfassungsfeindlichkeit, auch wenn einzelne ihrer Abgeordneten zuweilen Verfassungstreue heucheln“, kritisiert der grüne Innenpolitiker. „Die moralische Verkommenheit dieser Position erweist sich immer dann, wenn die NPD die universal gültigen Menschen- und Bürgerrechte, für Rechtsextremisten wortreich einklagt, sie anderen aber nicht zubilligen will.“
Karl Richter, der Autor des Konzepts der „Dresdner Schule“ hat als Laienschauspieler im Film „Der Untergang“ bundesweite Bekanntheit erzielt. „Die Rolle des Nazioffiziers mag ihm gelegen haben, als Philosophendarsteller ist er aber eindeutig überfordert“, so Lichdi. „Das ist die gute Nachricht.“
„Die schlechte Nachricht ist die, dass es den sächsischen Steuerzahlern zugemutet wird, in den nächsten Jahren eine Gruppe von Angehörigen der westdeutschen Rechtsschickeria durchzufüttern.“