Datum: 14. September 2005

PM 2005-106: Grüne kritisieren Abriss des Leipziger Baudenkmals „Kleine Funkenburg“

Die bündnisgrüne Fraktion im sächsischen Landtag hat den begonnenen Abriss des Baudenkmals „Kleine Funkenburg“ kritisiert. Nach Ansicht des baupolitischen Sprechers Dr. Karlheinz Gerstenberg und des Leipziger Landtagsabgeordneten Michael Weichert wirft das ein bezeichnendes Licht auf die Art und Weise, mit der in Sachsen der „Stadtumbau Ost“ betrieben wird.
 
Michael Weichert stellt fest: „Freistaat und Kommunen nutzen das Programm nicht zur nachhaltigen Stadtentwicklung sondern zum ‚Stadtabriss Ost’. Die Kleine Funkenburg ist ein denkmalgeschützter Bau des Spätklassizismus und eines der wenigen erhaltenen Wohnhäuser dieser Größe in Sachsen. Durch den Abriss geht ein Stück Architektur in Leipzig verloren.“ Das Landesamt für Denkmalpflege hatte das Haus als „Baudenkmal von überregionaler Bedeutung“ eingestuft.
 
Den Leipziger Landtagsabgeordneten stört die Tatsache, dass das Denkmal einer Straßenbahnhaltestelle beim Ausbau der Jahnallee weichen muss: „Es ist ein Skandal, wenn historisch wertvolle Gebäude deshalb abgerissen werden müssen. Der Umbau der Jahnallee wäre auch mit der Kleinen Funkenburg möglich gewesen. Es hätte durchaus Alternativen gegeben – und das ohne finanziellen Mehraufwand. Realisierbare Vorschläge lagen auf dem Tisch.“
Michael Weichert fordert Freistaat und Kommune auf, solche Maßnahmen künftig zu unterlassen.