Datum: 14. September 2005

PM 2005-148: Allianz-Konzern verlangt Aktionspläne zum aktiven Klimaschutz

Der Versicherungskonzern Allianz fordert von den G8-Staaten mehr Einsatz gegen den Klimawandel. Der Konzern hat jetzt gemeinsam mit dem WWF eine Studie vorgelegt, die wirtschaftliche Schäden von bis zu 74 Billionen Euro durch den Klimawandel bilanziert. Bei den Industrieversicherungen begleicht das Unternehmen derzeit schon 35-40 % der Schäden wegen Naturkatastrophen. Die Vertreter der Versicherungswirtschaft warnen vor den Konsequenzen durch Tatenlosigkeit.
Antje Hermenau, Fraktionsvorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Sächsische Staatsregierung die eigenen Ziele beim Klimaschutz nicht einhält: „Bei den Großkraftwerken in Sachsen werden jährlich deutlich mehr CO2 emittiert als im Klimaschutzprogramm geplant sind.“
Im Klimaschutzprogramm war vorgesehen, dass die Gesamtemission von CO2 in Sachsen im Jahre 2005  bei 44, 3 Mio.  t. liegt. Tatsächlich, so Hermenau, liege der Ausstoß im laufenden Jahr in der Größenordnung von 50 Mio. Tonnen CO2. 
„Durch die steigenden Preise auf dem Öl- und Gasmarkt verbessert sich die Wettbewerbssituation der heimischen Braunkohle. Diese ökonomisch erfreuliche Entwicklung ist für das Klima aber fatal – in der Braunkohleverstromung wird pro erzeugter Energieeinheit die dreifache Menge an CO2 freigesetzt im Vergleich zu modernen Gaskraftwerken“, so Hermenau weiter.
Hermenau forderte die Staatsregierung auf, die klimapolitische Tatenlosigkeit zu beenden. „Die Allianzversicherung hat auf den Schaden für die Wirtschaft bei fehlendem Klimaschutz hingewiesen. Es wäre ein Anfang, wenn die Landesregierung ihr eigenes Klimaschutzprogramm ernst nehmen würde.“
Die Allianz-Gruppe zieht aus der Studie einen Schluss: In den kommenden fünf Jahren sollen die Investitionen des Unternehmens in erneuerbare Energien um 300 – 500 Mio Euro steigen. „Die Staatsregierung muss auch mehr für Investitionen in erneuerbare Energien tun“, so Hermenau abschließend.