Datum: 14. September 2005

PM 2005-212: Steigende Ölpreise – Michael J. Weichert fordert Strategie der Staatsregierung für das Autoland Sachsen

Der Ölpreis hat mit über 70 $ pro Barrel in dieser Woche wieder einmal einen historischen Höchststand erreicht. Auf die Gefahren des hohen Ölpreises für die sächsische Wirtschaft wies heute der Landtagsabgeordnete Michael J. Weichert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hin.
„Sachsen importiert jährlich für fast 600 Millionen Euro Erdöl- und Erdgas. Das sind 84% der gesamten Rohstoffimporte der sächsischen Wirtschaft. Erdöl und Erdgas haben einen Anteil von über 60% am Primärenergieverbrauch in Sachsen. Die sächsische Wirtschaft und besonders das Autoland Sachsen ist durch seine Abhängigkeit von Rohölimporten stark verwundbar.“
Auch wenn die jetzigen Preissprünge durch den Hurrikan Katrina ausgelöst worden seien, zeichne sich mittelfristig ab, dass der Ölpreis weiter steige. Eine vorausschauende  Politik muss die Abhängigkeit des Freistaates vom Öl reduzieren. Eine Strategie „weg vom Öl“ sei, so Weichert, „für den Freistaat eine schlichte ökonomische Notwendigkeit“.
In drei Bereichen bestehe Handlungsbedarf: Bei der Energie-Einsparung, bei der Nutzung der Erneuerbaren Energien und im Bereich des Automobilbaus.
Weichert: „Unsere sächsische Automobilindustrie muss bei umweltfreundlichen und sparsamen Fahrzeugen zum Vorreiter werden.“ Er forderte eine Initiative zur  „Zukunft der Automobilität“ für das  Autoland Sachsen. In Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Industrie müssen hier im Rahmen der Forschungsförderung des Landes Antworten auf die zentralen Anforderungen auf das Auto von morgen gefunden werden.“
Bisher sei eine Strategie der Staatsregierung, auf die Herausforderung der Weltwirtschaft zu reagieren „noch nicht einmal in Ansätzen erkennbar.“ Weichert verwies darauf, dass auch der Energieträger Braunkohle aus Gründen des Klimaschutzes keine Zukunft habe.