PM 2005-228: Sachsen droht Forschung bei erneuerbaren Energien zu verschlafen
Die grüne Fraktion im Sächsischen Landtag fordert stärkere Anstrengungen des Freistaats bei der Förderung von Forschung und Entwicklung. In der Aktuellen Debatte zog der wissenschaftspolitische Sprecher, Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, eine zwiespältige Bilanz der Forschungsentwicklung im Freistaat.
„Wenn nur 5% der Fördermittel in Forschung und Entwicklung, aber 13% in Verkehrsinfrastruktur fließen, ist das eine gefährliche Schieflage. Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft braucht Sachsen ein dichtes Forschungsnetz, aber nicht das dichteste Straßennetz in Deutschland“, mahnte Karl-Heinz Gerstenberg eine deutliche Ausweitung der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung an.
„Die ausbleibende Schwerpunktsetzung der sächsischen Forschungspolitik auf erneuerbare Energien ist unverantwortlich. Neben der anhaltenden Verzögerung des Bioenergiezentrums in Leipzig droht Sachsen auch bei der Solarforschung den Anschluss zu verlieren“, so Gerstenberg. „Die guten Ansätze der Solarindustrie in Sachsen und insb. in Freiberg benötigen die mittel- und langfristige Untersetzung durch eine starke Forschungsstruktur. Vor diesem Hintergrund ist die Ausrichtung des Energieexzellenzzentrums der Bergakademie Freiberg auf Braunkohleforschung unverständlich“, so der wissenschaftspolitische Sprecher.