PM 2005-246: Nationalhymne an Grundschulen ?Mit symbolischer Politik ist die NPD nicht zurückzudrängen – Es bedarf inhaltlicher Auseinandersetzung!
Die CDU Sachsen will die Nationalhymne auf den Lehrplan von Grundschulen setzen. Das Singen der Hymne bei öffentlichen Veranstaltungen soll selbstverständlich werden. Das sieht ein Leitantrag der Union für den Landesparteitag im November vor, berichtet das Nachrichtenmagazin «Spiegel» in seiner neuen Ausgabe. Die CDU Sachsen wolle in der Auseinandersetzung mit der NPD stärker auf Patriotismus setzen.
Sachsens grüne Fraktionschefin Hermenau kritisiert den Vorschlag: „Mit symbolischer Politik ist die NPD nicht zurückzudrängen. Dazu bedarf es der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen.“
Der Hymnen-Vorschlag der CDU ist für Hermenau besonders untauglich. „Eine Hymne, deren erste und zweite Strophe aus gutem Grund nicht mehr gesungen wird, lässt sich auch nicht an den Grundschulen verordnen. Wer das Erlernen der Nationalhymne an der Grundschule verpflichtend einführen will, der muss eine Hymne anbieten, die man mit Stolz und Freude schmettern kann.“
Deutschland brauche längst eine neue Nationalhymne, die alle Bürger und Bürgerinnen des Landes mit Stolz singen können, so Hermenau. „Es geht nicht mehr um die Überwindung der deutschen Kleinstaaterei im 19. Jahrhundert oder die Wiedererlangung der deutschen Einheit. Deutschland im 21. Jahrhundert ist ein Land für Verfassungspatrioten, ein Land des Fortschritts und der Demokratie.“
„Ich möchte, dass eine neue Hymne für unsere Heimat gedichtet wird – für ein Land, das seine Bürger auf Gesetze verpflichtet und nicht auf Blutszugehörigkeit. Für ein Land, dass aus seiner Geschichte gelernt hat, in der Staatengemeinschaft ein geschätzter Partner ist und optimistisch nach vorne blickt.“