PM 2005-247: PKW-Maut ökologisch kontraproduktiv und bürokratisches Monstrum
„Der Vorschlag einer Autobahn-Maut für Pkw klingt wegen der Verursachung externer Kosten durch PKWs auf den ersten Blick verlockend. Die PKW-Maut ist aber ökologisch kontraproduktiv, sozial ungerecht und ein bürokratisches Monstrum“, kommentiert Johannes Lichdi, Verkehrsexperte der grünen Landtagsfraktion, die Zustimmung der Sachsen-CDU zur PKW-Maut. „Eine PKW-Maut für Autobahnen würde zudem zu massiven Ausweichverkehren auf Bundes- und Landstraßen führen. Vor den damit verbundenen Belastungen für die Anwohner graut mir“, warnt Lichdi.
„Außerdem erzeugt der Erhebungsaufwand für eine PKW-Maut bei fast 45 Millionen Fahrzeugen vor allem eine ausufernde Bürokratie und damit verbundene Erhebungskosten“, so der Abgeordnete.
Die Grünen bevorzugen hingegen eine stärkere Orientierung der Kfz-Steuer an Verbrauch und CO2-Ausstoß. „Statt mit einer PKW-Maut alle Autofahrer gleich zu belasten und damit tendenziell die Vielfahrer zu bevorteilen, würde bei unserem Modell derjenige belohnt, der weniger fährt und ein verbrauchsarmes Modell wählt“, meint der Grünen-Abgeordnete.
Die Forderung der Sachsen-CDU, die Autofahrer im Ausgleich bei der Mineralölsteuer zu entlasten, bezeichnet Johannes Lichdi als scheinheilig: „Wozu soll man dann eine Maut einführen, wenn sie netto nicht mehr Geld einbringt?“