PM 2005-312: Ökologischer Hochwasserschutz muss Vorrang vor technisch orientierten Projekten bekommen
Die grüne Fraktion im Sächsischen Landtag hat beim Hochwasserschutz eine stärkere Ausrichtung auf ökologisch wirksame Maßnahmen gefordert.
„Ich begrüße ausdrücklich, dass der Hochwasserschutz beim Freistaat weiter auf der Tagesordnung bleibt“, so Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der grünen Fraktion. „Aber ökologisch wirksame Maßnahmen wie Polderbau und die Rückverlegung von Deichen oder der Hochwasserschutz im Gebirge mit Entsiegelung, Extensivierung und Bewaldung stehen immer noch aus. Die rein technisch orientierten Projekte stehen einseitig im Vordergrund.“
So seien der Bau von Poldern und die Rückverlegung von Deichen an der Elbe im Raum Torgau (Aussig, Dommitzsch) sowie an der Mulde bei Wurzen (Wellaune, Mörtitz) bisher nicht vorgesehen. Diese sollen erst ab 2009 verwirklicht werden, wie das Sächsische Umweltministerium auf den 2. Sächsischen Gewässertagen Mitte November mitteilte.
Zum Hochwasserschutz im Gebirge hat das Landesamt für Umwelt und Geologie beispielhaft in zwei Gebieten in Breitenbrunn/Rittersgrün und Geising/Altenberg die Ursachen der Hochwasserentstehung untersucht und Präventionsmaßnahmen abgeleitet. „Umsetzung und Finanzierung dieser wichtigen Projekte stehen in den Sternen“, bedauert Lichdi.