Datum: 03. Januar 2006

PM 2006-02: CO2-Emissionen in Sachsen – Braunkohlekraftwerke belasten überproportional das Klima

Auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, musste jetzt die Staatsregierung einräumen, dass die sächsischen Großkraftwerke viel stärker als notwendig das Klima belasten. Noch im November hatte Staatsminister Tillich bei der Vorlage des Klimaberichtes verkündet, dass die Kraftwerke „zu den modernsten der Welt gehören.“ 
Der Wirkungsgrad der zwei modernisierten 500 MW Blöcke in Boxberg liegt der Staatsregierung zu Folge bei 35% und damit weit unter dem, was heute technisch machbar ist. Moderne Gas- und Dampf-Kraftwerke, wie sie in Dresden und Leipzig betrieben werden,  kommen nach Auskunft der Staatsregierung auf einen Wirkungsgrad von 57%. Bei gleicher Leistung stoßen die sächsischen Großkraftwerke den vier- bis fünffachen Anteil von CO2, dem Hauptverursacher des Treibhauseffektes, aus. 249 Gramm CO2  beträgt die Emission pro Kilowattstunde im Kraftwerk Dresden, 1,2 Kilogramm in den Kraftwerken in Boxberg.  
„Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Braunkohlekraftwerke belasten das Klima mehr als nötig. Angesichts der Herausforderung des Klimaschutzes sollte sich auch die Staatsregierung der Realität stellen und das Energieprogramm neu ausrichten. Eine verantwortungsvolle Politik muss jetzt umsteuern, damit der unumkehrbare Klimawandel beherrschbar wird“, fordert Lichdi. 
Der Abgeordnete verwies auf die zahlreichen wissenschaftlichen Kenntnisse, die der Staatsregierung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Sachsen vorliegen.  Die Auswirkungen der Schäden, wie sie durch eine Zunahme von Extremwetterereignissen und durch Klimaveränderungen auf die Landwirtschaft zu erwarten sind, werden in die Milliarden gehen.  
„Auch beim  Klimaschutz gilt: Vorbeugen ist besser und billiger als heilen“, warnt der umweltpolitische Sprecher abschließend.