Datum: 06. April 2006

PM 2006-114: Sachsen muss sich auf häufige Hochwasser einstellen

Einrichtung von Überschwemmungsflächen in Tschechien prüfen
Die GRÜNE-Fraktion hat sich in der heutigen Debatte im Landtag zum Hochwasserschutz für eine ungeschminkte Bestandsaufnahme ausgesprochen.
„Das erneute Hochwasser macht deutlich, dass die ‚Jahrhundertflut‘ von 2002 kein Einzelfall bleiben wird“, so Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. „Angesichts des Klimawandels spricht viel dafür, dass Sachsen sich auf häufige Hochwasser einstellen muss.“
„Angesichts der Schäden und Überflutungen ist kritisch zu prüfen, ob die bisher in Aussicht gestellten Maßnahmen des Hochwasser-Investitionsprogramms ausreichen“, so der Umweltpolitiker.
„Die Verdoppelung der Überschwemmungsflächen seit 2002 ist ein Erfolg“, so Lichdi weiter. „Diese Flächen reichen aber bei weitem nicht aus, um die Verluste an Überschwemmungsflächen im 19. und 20 Jahrhundert wett zu machen.“
„Wir müssen auch die Orte in der Sächsischen Schweiz und Dresden besser schützen“, fügte Lichdi hinzu. Er regt an, im Dialog mit der tschechischen Regierung die Einrichtung von Überschwemmungsflächen in Tschechien zu prüfen. „Das müssen wir dann aber auch finanzieren. Dies sei bei weitem sinnvoller, als Jahr für Jahr Hochwasserschäden in Sachsen zu bezahlen.“
„Die tschechische Seite konnte bis jetzt nicht nachweisen, dass die geplanten Staustufen bei Decin keine negativen Auswirkungen auf den Hochwasserschutz in Sachsen haben“, kritisierte Lichdi. Staatsminister Jurk forderte er auf, das Eintreten der Sächsischen Binnenhäfen in Tschechien für den Bau der Staustufen zu unterbinden.“ Die Sächsischen Binnenhäfen sind hundertprozentige Tochter des Freistaats und Eigentümerin tschechischer Elbhäfen.“