Datum: 07. April 2006

PM 2006-115: GRÜNE fordern Einhaltung der Dioxin-Grenzwerte beim ESF-Stahlwerk Riesa – Endlos-Duldung der Grenzwertüberschreitung über 12 Jahre ist ein Skandal

Erklärung zu erhöhter Anzahl bösartiger Neubildungen in Riesa gefordert
Die GRÜNE-Fraktion fordert von der Staatsregierung Konsequenzen aus den Dioxin-Austritten beim ESF-Stahlwerk Riesa. Der Antrag (Drs. 4/ 4767) wird am heutigen Donnerstagabend im Landtag behandelt.
„Dioxine sind extrem toxisch, gelten als krebserregend und führen zu Missbildungen und Tod bei Embryos. Darum müssen die Dioxin-Grenzwerte sofort im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung eingehalten werden“, so Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. „Den Anwohnerinnen und Anwohnern im Einwirkungsbereich des Stahlwerks müssen zudem gesundheitliche Untersuchungen angeboten werden.“
Empörend für Herrn Lichdi ist, dass das Regierungspräsidium Dresden im Auftrag der Staatsregierung über einen Zeitraum von 12 Jahren immer wieder die Grenzwertüberschreitungen beim Stahlwerk Riesa geduldet hat. „Die Endlos-Duldung der Grenzwertüberschreitung über 12 Jahre ist ein Skandal. Damit macht sich die Staatsregierung mitverantwortlich für eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung.“
Lichdi weist auf Erhebungen des Statistischen Landesamtes Sachsen zu bösartigen Neubildungen im Zeitraum von 1995-2004 hin. Danach sind in der Stadt Riesa zum Teil doppelt so hohe Werte gegenüber dem sächsischen Landesdurchschnitt zu verzeichnen. „Dazu fordere ich eine Erklärung der Staatsregierung.“
weitere Informationen: 


  • Antrag der GRÜNEN-Fraktion DS 4/4767

  • Statistisches Landesamt zu Bösartigen Neubildungen – Tabelle zum Download

  • Infomaterial zur Endlos-Duldung

  • Dioxine in der Umwelt – weiterführende Informationen unter:
    http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/dioxine.htm