Datum: 24. April 2006

PM 2006-131: Studie „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Sachsen“

GRÜNE: ‚Mehr Sachlichkeit‘ bedeutet mehr Ehrlichkeit!
Der innenpolitische Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag, Johannes Lichdi, plädiert dafür, die Ergebnisse der Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung ernst zu nehmen, und kritisiert die jüngsten Äußerungen des sächsischen CDU-Generalsekretärs, Michael Kretschmer.
„Eine Studie unbesehen als unredlich abzuqualifizieren, hat mit der Sachlichkeit, die Kretschmer einfordert, überhaupt nichts zu tun.“ Lichdi verweist auf die differenzierte Reaktion der sächsischen Ausländerbeauftragten Friederike de Haas (CDU). Zu dieser Haltung stehe der CDU-Generalsekretär im Widerspruch.
„Die jüngsten Äußerungen Wolfgang Schäubles und Jörg Schönbohms zeigen, dass in der CDU ein erheblicher Unwille besteht, sich mit dem alltäglichen Rassismus in unserer Gesellschaft ehrlich auseinanderzusetzen. Die sächsische Union sollte sich diese Haltung nicht zu Eigen machen“, so der grüne Innenpolitiker.
Lichdi warnt in diesem Zusammenhang auch davor, Wahlergebnisse als einzigen Indikator für fremdenfeindliche Einstellungen anzusehen. „Wenn die NPD wieder aus dem sächsischen Landtag verschwindet, hat sich das gesellschaftliche Problem des Rassismus und der latenten Fremdenfeindlichkeit damit noch lange nicht erledigt“, so Lichdi abschließend.